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sortimenterbrief April 2019

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe April 2019

© Tyrolia Mag. Barbara

© Tyrolia Mag. Barbara Kumpitsch, Daniela Greimel, Mag. Stephan Bair 100 Jahre – Tyrolia Innsbruck feiert ein Jahr lang Jubiläum. 1919 öffnete die Tyrolia-Buchhandlung in der Maria-Theresien-Straße 15 erstmals ihre Türen. Heute ist die Filiale die größte Buchhandlung Westösterreichs. Ossi Hejlek im Gespräch mit Mag. Stephan Bair Vorstand Handel stetes, überproportionales Wachstum – verglichen mit den stationären Flächen. Was uns besonders freut, ist die Click & Collect-Rate von rund 43 %. Auch wenn unsere Kunden gerne von zu Hause aus online bestellen, so kommt fast jeder Zweite in eine unserer Filialen, um seine Bestellung abzuholen. Diese Kundenkontakte versuchen wir zu nutzen. Die Bindung zu unserem Haus ist eine sehr hohe. Aber Sie arbeiten auch kontinuierlich am Webshop ... Bair: Ja, Ende des ersten Quartals 2019 wird der komplette Relaunch des Webauftritts fertig sein. Wir sind schon eifrig am Testen. Wird der Online-Umsatz noch steigen? Kurz nach dem Ersten Weltkrieg begann alles? Bair: Das Unternehmen selbst gibt es schon etwas länger. Es wurde 1889 als Pressverein gegründet, die Verlagsanstalt Tyrolia folgte 1907. 1909 wurde die erste Buchhandlung in Landeck eröffnet. 1910 gab es dann in Innsbruck in der Andreas-Hofer-Straße den ersten Standort. Seit 1919 sind wir am heutigen Standort in der Maria-Theresien-Straße. Von einem winzigen Geschäftslokal, kaum größer als ein Wohnzimmer, entwickelte sich der Standort im Laufe eines Jahrhunderts zu unserem Flagship-Store – es wurde immer wieder umgebaut und erweitert. Wie ist die Größenordnung heute? Bair: Wir bespielen mit 53 Mitarbeitern eine Fläche von rund 2.000 m². Was das Angebot betrifft, so haben wir an die 230.000 lagernde Artikel im Geschäft – davon etwa 180.000 Bücher – der Rest teilt sich auf die Bereiche Papier- und Schreibwaren sowie Geschenkartikel auf. Wie viele Filialen unterhält Tyrolia? Bair: Wir haben in Summe 18 Filialen. 15 davon sind in Tirol, ein Standort ist in Wien, der 2017 auch 100 Jahre feierte, ein Geschäft ist in Bludenz und eines in Salzburg, die Rupertus Buchhandlung. Wie nehmen Sie die Entwicklung im stationären Handel – in Ihren Filialen – wahr? Wo geht es hin? Bair: Jedenfalls beobachten wir das ganz genau. Man glaubt es fast nicht, aber unser Online-Shop ist mittlerweile auch schon 20 Jahre alt. Wir waren somit von Anfang an bei der E-Commerce- Entwicklung mit dabei. Der Shop entwickelt sich prächtig, nimmt heute – wenn man ihn als Filiale betrachtet – im internen Ranking einen der vordersten Plätze ein. Wir verzeichnen online ein Bair: Davon bin ich überzeugt. Es ist auch keine Frage mehr, ob oder ob nicht. Viele Kunden sind als Konsument hybrid unterwegs – kaufen in unterschiedlichen Formen ein – je nach ihrem jeweiligen Bedürfnis. Von stationär über Webshop bis E-Book-Download. Ich habe keine Sorge, dass die stationären Geschäfte untergehen. Grundsätzlich, nicht nur auf Tyrolia bezogen. Vielleicht werden manche Flächen optimiert, vielleicht wird der eine oder andere Kleinst- Standort verschwinden. Solange der Mensch ein soziales Wesen bleibt und Interaktion schätzt und sucht, wird diesem Bedürfnis emotional entsprechend begegnet – solange wird es den stationären Handel und das Miteinander auf der Fläche geben. Vielleicht in der einen oder anderen optimierten, abgewandelten Form. In der Maria-Theresien-Straße schreiben Sie Frauenpower groß ...? 16 sortimenterbrief 4/19

Bair: Daniela Greimel und Barbara Kumpitsch agieren seit 2015 als gleichgestelltes Führungsduo. Barbara Kumpitsch zeichnet für das Erdgeschoß verantwortlich, Daniela Greimel für das Obergeschoß. Wir haben ja noch das Untergeschoß mit Papeterie – dafür gibt es einen eigenen Bereichsleiter. Wir haben ein sehr buntes Team – eine Mischung aus Jung und Alt, aus Social-Media-affinen Lehrlingen und jahrzehntelanger Fachkompetenz. Wir sind breit aufgestellt. »100 Jahre Seite an Seite heißt für uns Bücher und Menschen zusammenzubringen – in unserer Buchhandlung und bei vielen Gelegenheiten, das ganze Jahr über.« Daniela Greimel Im Oktober wird es dann den großen Jubiläumsevent in Innsbruck geben? Bair: Ja, wir nennen es die Tyrolia- Challenge. Da basteln wir noch am Programm. Es wird einen ganzen Tag rund um die Uhr Programm geben. Um 9 Uhr wird die Eröffnung durch Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi stattfinden. Bis dahin gibt es übers ganze Jahr interessante Aktivitäten. Auch einen Stempelpass ... Bair: Die werden seit Anfang Februar ausgegeben. Das findet bei unseren Kunden extrem positiven und großen Anklang. Die Menschen lassen scheinbar gerne stempeln. Es gibt auch attraktive Bonusgeschenke. Die Stempelpass-Aktion läuft österreichweit in allen Filialen. Unter den Geschenken, die man sich dann aussuchen kann, ist auch eine Tasse mit unserem Slogan „Es keat oanfach viel mehr glesn“. Mit diesem Slogan gibt es schon seit ein paar Jahren T-Shirts und Taschen. Die sind sehr beliebt. Es gibt aber beispielsweise auch ein kleines Notizbuch mit dem gleichen Cover, das auch den im letzten Jahr bei Tyrolia erschienenen Innsbruck-Führer ziert. Wir haben heuer auch eine karitative Aktion mit dem Schokoladehersteller der Tiroler Edlen. Hier geht pro verkaufter Tafel Jubiläumsschokolade 1 € an das Netzwerk Tirol hilft. Tyrolia hat ja auch jedes Jahr in der Weihnachtszeit karitativ den guten Zweck im Fokus ... Bair: Ja, wir haben alljährlich zu Weihnachten den Tyrolia-Wunschbaum aufgestellt, arbeiten dabei mit unterschiedlichen Hilfsorganisationen wie der Caritas oder dem Tiroler Frauenhaus zusammen. Dabei haben wir Wünsche von bedürftigen Kindern am Wunschbaum im Geschäft aufgehängt. Unsere Kunden können dann entscheiden, welchen Wunsch sie einem Kind erfüllen möchten. Inzwischen gibt es den Wunschbaum schon in mehreren unserer Filialen. jubiläumsinterview Auch ein Walk of Fame ist geplant? Bair: Es war gar nicht so einfach, das bewilligt zu bekommen. Wir wollen damit unserer prominenten Autoren gedenken, die schon einmal bei uns gelesen haben, und ihnen einen Stern widmen. Die Liste der Autoren ist gigantisch. Das wird im Eingangsbereich platziert und auch im Geschäft selbst. »Die Tyrolia ist eine fixe Größe im Kulturleben der Region, etwa als Partner beim Sommerleseclub, dem Krimifestival oder als Sponsor des Achensee Literatour Stipendiums.« Mag. Barbara Kumpitsch Wie wichtig sind Veranstaltungen? Bair: Das ist für uns ein wichtiger Punkt – auch als Teil der Innsbrucker Kulturlandschaft. Lesungen, Signierstunden – bis hin zu Kochkursen, Verkostungen, Handlettering-Workshops – im Jahr so an die 40 Veranstaltungen. Der Aufwand lohnt sich. Das Highlight im heurigen Jubiläumsjahr wird am 7. Juni die Veranstaltung mit Donna Leon sein, die wir im Schloss Ambras organisieren. Last but not least möchte ich noch das Buch über die Maria-Theresien-Straße erwähnen, das heuer im Tyrolia Verlag erscheinen wird. Darauf freue ich mich schon sehr. Danke für das Gespräch! Die Bonusgeschenke Der Jubiläums- Stempelpass Das Tyrolia Pixi-Buch Die Jubiläums- Schokolade sortimenterbrief 4/19 17


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