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sortimenterbrief April 2021

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe April 2021.

Tom Grimm Pimp my

Tom Grimm Pimp my Fertiggericht 50 Rezepte von der Konserve zur Delikatesse! 128 Seiten, zahlreiche Farbfotos, Paperback 978-3-96664-183-8, € 13,40 I Heel ET: 30. April Silvia Kudrna im Gespräch mit Tom Grimm Für seine fantastischen Foodfotos wurde Tom Grimm mit dem Gourmand-Cookbook-Award 2021 ausgezeichnet Herr Grimm, Sie sind ein bekannter Autor von Harry-Potter-Kochbüchern. Wie kam es dazu? Grimm: Ich hatte schon immer eine Affinität zu gutem Essen. Doch selbst kochen gelernt habe ich erst vor zehn oder elf Jahren, als ich quasi von einem Tag zum anderen alleinerziehend wurde und meine Kinder und ich das ganze Dosen- und Fertigfutter nicht mehr sehen konnten, von dem wir uns damals mehr oder minder ausschließlich ernährten. Da habe ich mir dann das Dr. Oetker Schulkochbuch besorgt. Und offenbar besitze ich ein gewisses Talent für die Kulinarik, denn überraschenderweise mögen die Leute, was ich koche. Als ich dann einige Jahre später anfing, für Panini erste Themenkochbücher aus dem Englischen zu übersetzen, kam relativ schnell die Idee auf, meine privaten Kochversuche in ein eigenes Buch zu packen. Aber weil ich kein bekannter Sterne- oder Fernsehkoch bin, brauchten wir einen verkaufsfördernden Aufhänger – aufgrund meiner lebenslangen Nähe zu Computer- und Videospielen war mein erstes eigenes Kochbuch 2017 dann Das ultimative inoffizielle Kochbuch für Minecrafter. Ein Jahr später kam mit dem Inoffiziellen Harry-Potter-Backbuch (mit Katja Böhm) mein bislang größter Erfolg auf den Markt. Und da ich seit jeher ein großer Fan von Harry Potter bin und J. K. Rowling allein in ihren HP-Romanen über 200 Gerichte beschreibt – hier also ein gewaltiger Fundus an Speisen und Getränken aller Art „aufbereitet“ werden kann –, war es nur logisch, darauf weiter aufzubauen. Die fantastischen Foodfotos in Ihrem Buch Das inoffizielle Kochbuch für Harry Potter Fans wurden beim Gourmand-Cookbook-Award 2021 mit „Best in the world“ prämiert. Erzählen Sie uns doch bitte etwas über deren Entstehung. Grimm: Nachdem die Bilder für meine ersten drei Kochbücher noch sehr amateurhaft bei mir zu Hause im Keller entstanden, habe ich bei den letzten Projekten mit professionellen Food-Fotografen zusammengearbeitet, denn ich versuche immer, mich weiterzuentwickeln und mit jedem neuen Projekt besser zu werden. Seit über einem Jahr ist deshalb Dimitrie Harder mein exklusiver „Partner in Crime“. In seinem Studio in Bielefeld-Senne entstehen aktuell all unsere Bilder. Die Herangehensweise sieht dabei so aus, dass ich mir im Vorfeld überlege, welche Rezepte ich gern umsetzen würde und wie sich das Ganze visuell möglichst ansprechend ablichten ließe. Ich schaue mir an, welche Figur aus dem Potter- Versum mit einem bestimmten Gericht verbunden ist, vielleicht sogar in einer bestimmten Szene, und wähle ausgehend davon die Requisiten aus. Viele davon sind Original-Nachbildungen von Film Props oder offizielles HP- Merchandise, andere von Künstlern aus aller Welt handgefertigt. Im Studio bauen wir dann teilweise sehr aufwendige Sets 28 sortimenterbrief 4/21

von butterbier zu aufgepimpten fertiggerichten auf, z. B. den Süßwarenladen „Honigtopf“ oder einen Friedhof mit Erde, Grabsteinen, Ästen, Laub, Mond und Nebel, in denen wir das jeweilige Gericht dann so stimmungsvoll wie möglich in Szene setzen. Das ist zwar extrem arbeitsintensiv und zeitaufwendig (manchmal dauert es bis zu zwei Stunden, bis ein einziges Bild im Kasten ist), aber spätestens, wenn man die Bilder für unsere neuesten Bücher sieht, weiß man, dass sich die Mühe definitiv lohnt! Welches ist Ihr Lieblingsgericht aus dem Buch? Grimm: Rein optisch gefallen mir die „atmosphärischen“ Gerichte am besten, vor allem die Speisen von der Todestagsfeier vom Fast Kopflosen Nick, wie z. B. das Maden-Haggis, der Verdorbene Fisch und der Grabsteinkuchen mit Teerglasur. Und auch geschmacklich bin ich ein großer Freund des Deftigen. Umami ist mein Geschmack! Deshalb gehören die Schottischen Eier, die Beauxbatons-Bouillabaisse und Ginny Weasleys Paprika-Geisterhuhn zu meinen Favoriten aus diesem Buch. Deshalb gab es für mich nach der Schule nur drei Möglichkeiten: Buchhändler, Verlagsbuchhändler oder Bibliothekar. Um Bibliothekar zu werden, hätte ich studieren müssen, wozu ich keine Lust hatte, und mangels großer Verlage im hohen Norden der Republik, wo ich damals lebte, schied auch die Verlagsbuchhändler-Option aus. Also machte ich eine Ausbildung zum Buchhändler, bei der renommierten Buchhandlung Bücher Rüffer in Flensburg. Allerdings habe ich diesen Beruf nie aktiv ausgeübt, da ich schnell merkte, dass man zwar mit Büchern zu tun hat, letztlich aber das Verkaufen im Vordergrund steht. Ich wollte aber lieber selbst kreativ sein. Deshalb habe ich mit zwanzig Jahren quasi die Seiten gewechselt. Dabei ist es dann auch geblieben, bis heute. Ende April erscheint Ihr neues Kochbuch Pimp my Fertiggericht im Heel Verlag. Worauf dürfen wir uns darin freuen? Grimm: Das Konzept des Buches lautet, einfach und zeitsparend zu kochen und trotzdem etwas Besonderes auf den Tisch zu bringen. Es geht nicht darum, dass die Gerichte möglichst kostengünstig sind, auch wenn das auf die meisten Rezepte durchaus zutrifft. Wichtig war mir, dass jeder mit dem, was er fertig oder als Convenience-Food im Supermarkt findet, im Handumdrehen ein leckeres Essen zubereiten kann, dem man seine „schlichte“ Herkunft nicht unbedingt mehr anmerkt. Die Basis des Gerichts ist vielleicht eine Ramen- Fertigsuppe aus dem Asia-Regal, doch aufgemotzt mit einem weichgekochten Ei, etwas Pak-Choi, Möhre, Paprika, Frühlingszwiebeln und ein paar Sojasprossen wird daraus ruck, zuck ein echtes Highlight, und das innerhalb von fünf Minuten. Geht es auch mit Harry-Potter-Rezepten weiter? Grimm: Nachdem wir mit dem Inoffiziellen Harry-Potter-Kochbuch solchen Erfolg hatten und ich der Zauberwelt ja auch sonst sehr verbunden bin, sind wir zu dem Schluss gelangt, dass wir tatsächlich noch das eine oder andere zu diesem Thema zu sagen haben. Dementsprechend erscheint heuer bei Heel neben dem Inoffiziellen Harry Potter Küchenkalender im Herbst Das inoffizielle Backbuch für Harry Potter Fans mit über 80 süßen Rezepten rund um den berühmtesten Zauberlehrling aller Zeiten, von Desserts und Süßigkeiten über Kuchen und Kekse bis hin zu Pudding und Eis. Außerdem arbeiten wir aktuell an einem Kochbuch rund um Harry Potter und Halloween. Doch danach, denke ich, wird es dann Zeit, sich anderen spannenden Dingen zuzuwenden. Ideen habe ich jedenfalls genug! Danke für das Gespräch! Neben Ihrer großen Leidenschaft fürs Kochen sind Sie als Autor, Übersetzer, Lektor, Redakteur und Produzent tätig. Sie haben aber auch Erfahrung als Buchhändler gesammelt … Grimm: Seit ich mit zwölf oder dreizehn das Lesen als Hobby entdeckt habe, wollte ich beruflich immer unbedingt etwas mit Büchern machen. Doch dummerweise ist Autor nun mal kein Lehrberuf. Tom Grimm Das inoffizielle Kochbuch für Harry Potter Fans Über 80 zauberhaft bebilderte Koch- und Backrezepte 192 Seiten, zahlreiche Farbfotos, Hardcover 978-3-95843-937-5, € 20,60 I Heel sortimenterbrief 4/21 29

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