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sortimenterbrief April 2021

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe April 2021.

© Manfred Baumann Ossi

© Manfred Baumann Ossi Hejlek im Gespräch mit Goldegg Verlagsleiterin Verena Minoggio-Weixlbaumer Wenn ein Nummer-eins-Spiegel-Bestseller das Gesundheits-Programm boostet ... Wie kommt Goldegg durch diese schwierigen Zeiten? Minoggio-Weixlbaumer: Ich war und bin vom Engagement der Buchhändler begeistert – wie erfinderisch sie waren, was sie alles unternommen haben! Einerseits hat der stationäre Buchhandel dadurch eine große Chance für die Zukunft bekommen, andererseits werden weltweit die Konsumenten Tag für Tag vertrauter mit Onlinebestellungen, die direkt in die Nachbarschaft zielen. Goldegg entwickelt sich sehr gut, da das Gesundheits-Segment im Verlag bestens läuft. Bei unserem Fortbildungsangebot mussten wir natürlich auch auf Online umstellen. Wie machte sich der letztjährige Nummer-eins-Spiegel-Bestseller bemerkbar? Minoggio-Weixlbaumer: Das kontroversielle Buch Corona Fehlalarm? von Sucharit Bhakdi interessiert viele. Er hatte bereits vor einigen Jahren den Titel Schreckgespenst Infektionen bei uns publiziert, das gerade ergänzt und überarbeitet erschienen ist. Man kannte den Autor damals als Fachmediziner, Mikrobiologen und Epidemiologen. Als er dann im vergangenen Jahr sein neues Buch bei Goldegg herausbrachte, überraschten uns die Dimensionen sehr – einerseits was die Verkaufsmengen betraf, andererseits auch die gesellschaftspolitische Komponente. Wir haben auch aus verlegerischer Sicht Neuland betreten – wenn man überlegen darf, druckt man 30.000 oder 50.000 ...? Brachte das auch als Verlag eine höhere Akzeptanz in Deutschland? Minoggio-Weixlbaumer: Vor allem erhalten wir seitens der Autoren noch mehr interessante Angebote. Jürgen Jörges Titel beispielsweise, Schimmel, Arsch und Zwirn, ist heuer im Frühjahr erschienen und im Moment schon auf Platz 22 der Spiegel-Bestseller. Was den Buchhandel in Deutschland betrifft, so arbeiten wir – wie auch bei uns im Verlag 48 sortimenterbrief 4/21

goldeggs stark gewachsenes gesundheitssegment – mit einem großartigen Team, mit dem wir uns sehr gut vertreten fühlen, einen intensiven Austausch unterhalten und von dem wir wertvollen Input bekommen. Wo erleben Sie heutzutage Schwierigkeiten im Verlagsalltag? Minoggio-Weixlbaumer: Es wurde in den letzten Jahren zusehends problematischer, Auflagen richtig zu definieren, da der Ersteinkauf des Handels keine Rückschlüsse mehr ermöglicht. Ebenso sind es Medienauftritte, die man kaum in der Dimension ihrer Auswirkungen abschätzen kann. Aktuell hatte unsere Autorin Claudia Berghaus mit ihrem heuer erschienenen Titel Dirty Tricks einen Auftritt in der ZDF Mittagszeit. Im Nu war die erste Auflage ausverkauft und wir sammelten in wenigen Tagen Tausende Vormerker ... Welchen Anspruch stellen Sie an die Autorenwelt? Minoggio-Weixlbaumer: Als Verlag braucht man Menschen, die etwas zu erzählen haben, die gut schreiben können und die auch gerne in die Öffentlichkeit gehen – die in ihrem Bereich eine Größe sind. Wie teilen Sie und Ihr Mann sich die Arbeit im Verlag auf? Minoggio-Weixlbaumer: Das haben wir ganz gut getrennt (lacht). Er hat die Geschäftsführung über und verantwortet den kaufmännischen Part – ich bin für den Inhalt zuständig. Sie haben ja bereits zwei Titel aus dem Frühjahr erwähnt – was sollte der Buchhandel in Ihrem Gesundheitsprogramm besonders beachten? Minoggio-Weixlbaumer: Dr. Marcus Täuber hat mit Falsch gedacht ein tolles Werk vorgelegt, da er darin die psychologische Seite des Gesundseins beleuchtet, das, was unsere Gedanken mit uns machen. Täuber ist Neurobiologe, er hat schon einige Bücher geschrieben. Er beschäftigt sich im aktuellen mit mentaler Intelligenz – für ihn ist das die stärkste Stellschraube, die wir neben kognitiver, emotionaler und sozialer Intelligenz beeinflussen können. Wie funktioniere ich, welchem Anteil in mir gebe ich ein Gewicht? Täuber eröffnet eine Möglichkeit zur Wahrnehmung der eigenen Gedanken zur aktiven Gestaltung des eigenen Lebens. Er schreibt sehr bildhaft – ist auch bei Veranstaltungen ein guter Entertainer. Auch das besondere Werk Federleicht von Melanie Pignitter ist bereits erschienen und gut im Buchhandel aufgenommen worden. Die Autorin ist Mentaltrainerin, hat über 20.000 Follower auf Instagram, erzielt mit ihrem Mindset-Blog honigperlen.at pro Monat bis zu 350.000 Abrufe. Pignitter erreicht und bewegt die Menschen. Bei ihrer Online-Buchpräsentation waren rund 2.000 Zuseher dabei! Das große Thema in ihrem Buch ist Loslassen – es zaubert einem regelrecht ein Lächeln ins Gesicht. Gerade erschienen ist auch Sex positiv. Minoggio-Weixlbaumer: Das ist ein großes Trendthema – eine ganze Bewegung, bei der ein Lebensgefühl, eine neue Herangehensweise an Beziehungen, Beziehungsformen, Moralvorstellungen und sexuelle Identität im Zentrum stehen. Dieses Buch ist das erste zu diesem Thema, geschrieben von zwei Österreicherinnen, die Teil der sexpositiven Bewegung sind. Aber auch zur Gendermedizin haben Sie etwas im Programm. Melanie Pignitter: Federleicht Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst ca. 200 Seiten, gebunden 978-3-99060-209-6, € 19,95 | Goldegg Minoggio-Weixlbaumer: Annegret und Rolf Hofmann haben mit Frauenmedizin – Männermedizin. Der kleine Unterschied ist größer als gedacht ein profundes und auch unterhaltsames Werk geschaffen, das viele – teils verblüffende – Fakten zu Tage fördert. Vor etwa zehn Jahren haben die beiden das Netzwerk „Gendermedizin & Öffentlichkeit“ gegründet. Ein anderer Titel, Das bewegte Herz, widmet sich dem Vorbeugen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier vermittelt der Tiroler Herzchirurg Thomas Schachner, wie man – wie der Titel schon verrät – durch Bewegung sein Herz nachhaltig stärken kann. Viele spannende Themen, die Sichtbarkeit brauchen ... Minoggio-Weixlbaumer: Unsere Autoren haben alle eine hohe Promotion- Kompetenz. Als Verlag bespielen wir sehr rege die digitalen Netzwerke. Gemeinsam mit einer guten Platzierung im Buchhandel bin ich sehr zuversichtlich, dass wir wieder einiges bewegen werden. Danke für das Gespräch! sortimenterbrief 4/21 49


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