glaube, liebe, hoffnung © Tanja Hofer Ossi Hejlek im Gespräch mit Ursula Vybiral »Mein Buch ist die Antithese zu einer Diät, denn: Abnehmen funktioniert nur mit Essen« Vybiral: Es gibt bei meinem Ernährungskonzept zwölf Gebote, die die Basis darstellen. Was gehört zu den goldenen Geboten? Wie kamen Sie zu Ihrer Ernährungsstrategie, wie hat es begonnen? Vybiral: Ich war selbst einmal übergewichtig, hatte rund 30 Kilo mehr. Ich arbeitete im Bereich Marketing und Werbung, war ein wahrer Diäten- Junkie. Irgendwann reichte es mir. Ich wollte nachhaltig abnehmen und mein Gewicht danach auch halten. Aber ich wollte auch essen. Diäten hatte ich genug gemacht in meinem Leben. Deshalb ist mein aktuelles Buch eigentlich die Antithese zu einer Diät geworden. Denn das Abnehmen funktioniert nur mit Essen! Das Gute bei meiner Herangehensweise: Man kann alles essen. Der kleine Haken: aber nicht zu jeder Zeit. Die meisten Menschen mit Gewichtsproblemen kennen nur zwei Essphasen: Diätmodus oder Fressmodus. Diäten gibt es unzählige. Natürlich kann man mit ihnen mehr oder weniger abnehmen. Das Gewicht im Anschluss zu halten, das funktioniert ausschließlich durch eine Ernährungsumstellung. Aus den schlechten Gewohnheiten bessere machen? Vybiral: Am besten beschrieben ist es mit: Eat better, not less. Man muss nicht den ganzen Tag an einer Karotte lutschen oder Dinge essen, die einem nicht schmecken. Genau das Gegenteil ist der Fall. Was also tun, um abzunehmen? © Tanja Hofer easyeating.at 40 sortimenterbrief 4/22
Vybiral: Eines davon ist: Du sollst regelmäßig 16:8 fasten. Oder auch: Du sollst die richtigen Kohlenhydrate zur richtigen Zeit essen. Auch ich liebe Pasta und Pizza, esse mein Salzstangerl zum Gulasch. Aber beispielsweise nicht den großen Teller Spaghetti am Abend. Man weiß, dass die Verbrennung des Essens – die Verstoffwechslung – in der Früh zwischen 8 und 10 Uhr am stärksten ist. Egal, ob man eine Frau, ein Mann, jung oder alt ist. Und diese bildlich gesehene Verbrennungsflamme wird tagsüber immer kleiner. Daher ist es nicht ratsam, den Tag am Abend mit einem Übermaß an Fett und Kohlenhydraten zu beenden. Sie schreiben, wie wichtig das Frühstück ist, dass das Mittagessen eine zumeist unterschätzte Mahlzeit ist, und brechen auch eine Lanze fürs 16:8-Fasten. Wie geht das alles zusammen? Vybiral: Viele lassen das Frühstück aus. Klüger wäre es, wenn man seine letzte Mahlzeit am Tag vorverlegt – oder durch einen späten ausgedehnten Lunch ersetzt. Ernährungsstudien besagen, dass man zunimmt, wenn man nicht frühstückt. Leider hat sich die Gesellschaft so verändert, dass das Abendessen zur Hauptmahlzeit wurde. Wie macht man es also besser? Vybiral: Den Tag mit einem Frühstück beginnen. Dann bis zum Mittagessen eine Pause einhalten. Und eine neue Mittagessens-Routine entwickeln. Wenn man das umsetzt, wird das Auswirkungen aufs Abendessen haben. Denn wenn man sich zu Mittag seine Kohlenhydrate gönnt, werden einem diese am Abend nicht fehlen, wenn man sie dann auslässt. Jeder hat bei den zwölf Geboten so seine Schwachstellen. Man muss einfach den Tag planen. Natürlich abgestimmt auf die Verpflichtungen, denen man nachgehen muss. Den Luxus eines ausgedehnten Lunchs kann man sich schon allein zeitlich nicht leisten ... Vybiral: Darum empfehle ich beispielsweise, das 16:8-Fasten an ein bis zwei Tagen in der Woche einzuplanen. Es wird ein Learning sein, wenn man sich überlegt, wie man an jedem Tag der Woche zu seinem Essen kommt. Die zwölf Gebote sind die Spielregeln. Jeder kann sie dann seinem Leben und seinem Alltag anpassen. Man darf essen – ja –, aber man muss planen, was zu welcher Zeit. Dabei hilft das Buch. Ihre Methode ist nicht die Ruck-Zuck- Abnehmmethode, aber dafür eine nachhaltige? Vybiral: Wenn man die zwölf Gebote über zwölf Wochen einhält, hat man sehr Ursula Vybiral easy eating Abnehmen funktioniert nur mit Essen 224 Seiten, durchgängig bebildert, Hardcover 978-3-99050-223-5, € 29,– | Amalthea wohl gute und schnelle Erfolge. Wer in 14 Tagen das abnehmen will – vom Halten danach ganz zu schweigen –, was er in einem ganzen Jahr zugenommen hat, sollte über sein Vorhaben nachdenken. In nur zwei Wochen seine Ernährung umzustellen, funktioniert nicht. Der wahre Erfolg liegt im Halten des neuen Gewichts, nicht in den verlorenen Kilos ... eat better, not less Vybiral: Natürlich darf man auf die verlorenen Kilos stolz sein. Noch schöner ist es, wenn das neue Gewicht auch hält. Was ist für das Abendessen empfehlenswert? Vybiral: Eiweiß, Fisch, Fleisch, Meeresfrüchte, Eier, Salat, Gemüse ... Lowcarb funktioniert, wenn man sich die Carbs vorher – zu Mittag – gegönnt hat. Wie wichtig sind Portionsgrößen? Vybiral: Geht es um leichte Eiweiße, ist es egal. Ob die Hühnerbrust 200 oder 300 Gramm hat ebenso. Bei einer Nudelportion schaut es schon anders aus – auch beispielsweise bei einer knusprigen Ente. Welche Rolle spielt der Zucker? Vybiral: Zucker bremst beim Abnehmen. Das ist wie Autofahren mit angezogener Handbremse. Eine Avocado mit 300 Kilokalorien tut gar nichts – ein Eis mit den gleichen 300 Kilokalorien sehr wohl. Neben zwölf goldenen Geboten gibt es auch 14 gemeine Stolpersteine im Buch. Können Sie uns ein paar davon nennen? Vybiral: Kalorienzählen, zwischendurch snacken und fehlende Bewegung gehören sicher zu den verbreitetsten Fehlern. Man hört auch immer von den empfohlenen fünf Mahlzeiten. Das ist überholt! Man muss Pausen machen. Wer nach dem Buch noch mehr Ursula Vybiral möchte, kann was tun? Vybiral: Ich biete Onlinekurse an und coache Menschen auch persönlich beim Vorhaben der Ernährungsumstellung. Mittlerweile sind es schon rund 5.000 erfolgreiche Klient:innen, die mit easy eating erfolgreich abgenommen haben. Das allein zeigt schon, dass meine Methode wirklich funktioniert! Danke für das Gespräch! sortimenterbrief 4/22 41
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Luca Ventura Mord auf der schönste
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