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sortimenterbrief Dezember 2020

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Dezember 2020.

© Moritz Schell Ossi

© Moritz Schell Ossi Hejlek im Gespräch mit Amalthea-Verlagsleiterin Mag. Katarzyna Lutecka »Leserin, ich Liebe dich!« Ein emotionales Dankeschön als Liebeserklärung an die Leserschaft Welcher Gedanke stand am Anfang dieser dezidiert leserorientierten Initiative? Und mit welchem Ziel ist sie verbunden? Lutecka: Ohne den Status quo zu kennen, ist der Brückenschlag zum Ziel und zwischen Wirklichkeit und Vision nicht möglich. Der Amalthea Verlag blickt mittlerweile auf eine sehr erfolgreiche, mehr als 100-jährige Geschichte zurück. In den letzten Jahren haben wir uns intern regelmäßig darüber ausgetauscht, was Amalthea zu Amalthea macht. Wie können wir unsere Stärken stärken, wo liegen Knackpunkte, wie können wir nachhaltig unser Markenprofil schärfen? Ein Prozedere, das jedes Unternehmen regelmäßig braucht. Diesmal haben wir einen Perspektivenwechsel gewagt und uns dazu entschlossen, Buchhändler, Meinungsbildner, Autoren, Leser und Verkäufer zu befragen und ihnen vor allem emotional auf den Puls zu fühlen. Gemäß dem Motto: Wer weiß, wo seine Stärken liegen, kann Gutes besser machen. Aus diesen sehr wertvollen Geschichten, Ideen, Anregungen und Perspektiven sowie aus so mancher konstruktiver Kritik – die gab es auch – konnten wir unsere „Koordinaten“ für die Zukunft herausschälen. Wir wollen uns nicht neu erfinden, sondern neu positionieren und somit unsere Verlagskultur nachhaltig stärken. Wie entstand der Claim? Lutecka: Mit diesem Markenclaim »LeserIn, ich Liebe dich!« bringen wir auf den Punkt, wofür Amalthea steht: Wir tun alles, damit sich die Leserin, der Leser wohlfühlt. Wir wollen berühren, amüsieren und verführen. Amalthea ist Literatur für unsere fünf Sinne, für Herz und Hirn, nährstoff für die Seele. Wie haben Sie die Initiative bekannt gemacht, und wie lief es dabei? Lutecka: Die Kampagne richtet sich einerseits an die Leser, andererseits soll sie unsere engsten Partner, die Buchhändler, aktiv im Verkauf unterstützen. Unsere Initiative bzw. unsere Markenkernstrategie haben wir bereits in unserem Herbstkatalog vorgestellt. Um die Kampagne sichtbar zu machen, haben wir Aufkleber, Poster, T-Shirts, ja sogar einen Mundnasen-Schutz kreiert und dem Buchhandel angeboten. Unsere Botschaft soll im wahrsten Sinne des Wortes weiter-„getragen“ werden. Mit unserer Liebeserklärung wollen wir den Lesern Danke sagen! Denn ohne Leser keine Bücher, keine Buchhandlungen und auch keine Verlage. Wir haben in den letzten Wochen wieder gesehen, wie wichtig die treuen Kunden für den stationären Buchhandel sind. Der 08 sortimenterbrief 12/20

anchen interview Claim bringt es also wunderbar auf den Punkt. Warum? Weil Liebe der Antrieb ist, ein Buch zu lesen. Weil Mitarbeiter und Vertriebspartner von Amalthea ihre Liebe zum Buch leben. In der Produktion, im Vertrieb, in der Entwicklung neuer Ideen, in der Beziehung zum Leser. Was mich besonders berührt hat: Unsere Autoren haben sogar die erfrischendsten, herzlichsten Liebeserklärungen an die Leser zu Papier gebracht. Lesen Sie auf unserer Website leserinichliebedich.at, was hier serviert, gedichtet und erklärt wurde. Übrigens, wir freuen uns sehr, wenn wir weitere, neue Liebeserklärungen bekommen, wir laden Sie herzlich dazu ein. Die Seite soll den Austausch zwischen Autoren, Lesern, Buchhändlern und Verlag weiter lebendig gestalten. haben vor drei Jahren die Verlagsleitung übernommen. Wo soll es hingehen? Lutecka: Tradition ist einerseits ein wertvolles Gut, anderseits entwickeln wir die DnA der Marke konsequent weiter und brechen so in die Moderne auf. In Zukunft wollen wir unsere Stärken stärken und den Geist von Amalthea mit frischer Lebendigkeit erfüllen. Mit unseren Büchern und Themen wollen wir die Seele berühren, im Alltag amüsieren, zu neuen Abenteuern verführen. Wir wollen die Leser begeistern! und das hat sich gelohnt. Das erfüllt mit Zuversicht, ja, lässt sogar nicht den geringsten Zweifel aufkommen, dass die Buchbranche die Krise weiterhin gut meistern wird. Wie wichtig ist bzw. wird die Online- Sichtbarkeit noch für Verlage wie auch für Buchhandlungen? Lutecka: In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung ist es zwingend erforderlich, online sichtbar zu sein. nachdem das Internet die wichtigste Informationsquelle zu sein scheint, müssen die Verlage, die Autoren, die Buchhandlungen, die gesuchten Bücher schnell abrufbar sein. Der Konsument ist ungeduldig geworden. Alles, was nicht gleich zum Vorschein kommt, wird verworfen oder woanders gesucht. Was würden Sie sich für Ihre Initiative noch wünschen? Lutecka: Vom guten Feedback, von begeisterten Mitstreitern und Wegbegleitern kann man ja wohl nie genug haben. Vielleicht haben Sie jedoch die vielen Postings gesehen, Buchhändler mit den Amalthea-T- Shirts, die Plakate in den Schaufenstern, die Aufkleber auf den Büchern ... Mein Team und ich freuen uns sehr, wenn sich weitere Buchhandlungen unserer Dialog-Kampagne anschließen. neue Aktivitäten und Promotions sind übrigens bereits in Planung ... „Amalthea berührt. Amalthea verführt“, liest man auf Ihrer Website – Sie Michael Dangl © privat Das Amalthea-Team (v.l.): Linn Steinicke, Sabine Zeiler, Katarzyna Lutecka und Madeleine Pichler Wie lief es heuer für Amalthea? Lutecka: Die Corona-Krise ist an uns nicht spurlos vorübergegangen. Es war und ist nach wie vor eine sehr herausfordernde und intensive Zeit. Im Frühjahr haben wir beschlossen, das geplante Herbstprogramm unverändert zu realisieren. Und das war die einzig richtige Entscheidung. Mein Frauenpower-Team hat in den letzten Monaten ausgezeichnete Arbeit geleistet. Die ständige Präsenz unserer Bücher in den Medien und im Buchhandel hat uns bestätigt: Das Buch ist stärker als jede Krise. Amalthea übrigens auch. Diese Ausnahmesituation hat uns nochmals vor Augen geführt, wie lebenswichtig und beliebt der stationäre Buchhandel ist! Der unermüdliche Einsatz aller Buchhändler in den letzten Monaten hat enorme Kräfte freigesetzt, © Moritz Schell Das Herbstprogramm strotzt wieder vor heimischer Autorenprominenz. Was darf im Weihnachtsgeschäft nicht fehlen – außer allem …? Lutecka: Es ist uns wieder ein Programm gelungen, das bei vielen Lesern gut ankommt. Das macht Freude! Mit unseren Bestsellern von Danielle Spera, Radek Knapp, Georg Markus, Gerhard Jelinek und Piotr Beczała ist der Herbst bis zum zweiten Lockdown sehr gut gelaufen. Und weil Weihnachten schon vor der Tür steht, wünsche ich dem Buchhandel und uns gute Geschäfte bei guter Gesundheit. Danke für das Gespräch! Gerhard Jelinek und Martina Salomon © privat sortimenterbrief 12/20 09


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