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sortimenterbrief Februar 2022

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Februar 2022.

© Magellan der verlag

© Magellan der verlag mit dem wal Wie lange gibt es den Magellan Verlag mittlerweile? Ossi Hejlek im Gespräch mit Magellan-Geschäftsführer Ralf Rebscher »Für sein jugendliches Alter ist Magellan ganz beachtlich unterwegs« Show. Meine langjährigen Erfahrungen kamen mir dabei sehr zugute. So ging es dann weiter – alle unsere Kollegen haben eine profunde Markt- bzw. Branchenkenntnis. Unser Hersteller beispielsweise war vorher 33 Jahre bei Arena – der hat in seinem Leben schon alles produziert, was zwischen zwei Buchdeckel passt (lacht). Wir sind eine Truppe von Verlagsmenschen, die weiß, wie die Märkte funktionieren. Wahrscheinlich ist es ausschlaggebend gewesen, mit Profis zu starten. Da musste ich niemandem etwas erklären. Wie groß ist das Team heute? Emotions, dessen Titel in Englisch gewählt ist. Das werden wir bei Spielen fortan so halten. Wo lässt Magellan die Produkte aus dem Bereich Spielwaren produzieren? Rebscher: Wir produzieren nichts in Fernost. Die meisten unserer Produkte – rund 75 % – werden in Deutschland hergestellt, weitere 20 % kommen aus Lettland – das sind Co-Produktionen. Der Rest kommt aus Norditalien. Auch das Straßenspiel MyRoads kommt aus Deutschland? Rebscher: Gegründet haben wir Magellan bereits im Dezember 2012. Im Juli 2014 kam dann das erste Programm auf den Markt. Wir sind also ziemlich genau siebeneinhalb Jahre alt. Der Verlag ist im Besitz der Bamberger Verlagsgruppe, deren größtes Mitglied der Schulbuchverlag C.C.Buchner ist. Wir sind mittlerweile die Nummer zwei mit rund 5,5 Millionen Euro Umsatz. Das ist für unser jugendliches Alter eigentlich schon ganz beachtlich. Worauf führen Sie es zurück, dass es so gut läuft, das Wachstum ist ja wirklich beachtlich. Rebscher: 2012 kontaktierte ich den Eigentümer Gunnar Grünke und schlug ihm die Gründung des Verlags vor. Es passte, und ich begann, nach meiner Zeit als Vertriebsleiter von Loewe, hier in Bamberg den Verlag aufzustellen – zu Beginn als eine Art One-Man- Rebscher: Im April kommt die 25. Mitarbeiterin an Bord – und zwar bereits zum dritten Mal (lacht), da sie zwei Kinder bekam. Nun wird sie die Position International Marketing & Sales übernehmen. Wir haben ja mittlerweile auch Spiele im Programm, und das in acht Sprachen. Dadurch verkaufen wir die Spiele selbst ins Ausland – bereits beachtliche Mengen. Worauf konzentrieren Sie sich inhaltlich bei den Spielen und was läuft im Buchhandel besonders gut? Rebscher: Wir begannen mit Puzzles und Memo-Spielen. Ein Plus von uns ist mit Sicherheit unsere hohe Bildqualität. Diese Bildsprache kommt gut am Markt an. Ganz neu ist das Memo-Spiel Rebscher: Ja. Buchmenschen werden den Produzenten Werkhaus kennen. Dort kann man guten Gewissens nachhaltig produzieren. Natürlich hat das auch seinen Preis. Aber das ist es uns wert! Wir wollen aber auch gar nicht zu den Billiganbietern gehören, womöglich gar über Discounter die Produkte verschleudern. Unsere Partner sind in erster Linie die Buchhändler. Wie ist die Kalkulationsstruktur bei Magellan in puncto Spiele? Rebscher: Spiele werden zumeist ja vom Nettopreis kalkuliert. Da wir aber unsere Produkte über eine Rechnung von der Auslieferung versenden, gibt es bislang auch die Spiele von oben rabattiert. 56 sortimenterbrief 2/22

Helfen die Spiele dabei, auch mit den Büchern in andere Verkaufsstellen zu kommen? Rebscher: Ja natürlich. Die Spielwarenhändler sind auch an unserem Buchportfolio interessiert. Andererseits wächst im Buchhandel das Interesse und die Akzeptanz für Spielwaren. Der Spielemarkt hat in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugelegt. MyRoads ist wie eine Fortsetzung angelegt? Rebscher: Ja. Wer die Grundausstattung hat, kann dann seine Straßenverläufe erweitern – mit Zusatzkurven, Geraden etc. Das funktioniert wie bei den Autobahnen. Neu sind der Roundabout – ein Kreisverkehr – und ein kleines Racing-Track. Kommen wir zu den Büchern. Wo liegen bei Magellan die Genre-Schwerpunkte? Rebscher: Die liegen ganz stark beim Bilderbuch. Wir sind ja mittlerweile fast ein Vollanbieter geworden. Pappe, Bilderbuch, Vorlesen, Kinderbuch, Kindersachbuch, Jugendbuch, junge Erwachsene – sogar Taschenbuch. Das Einzige, was wir nicht haben, sind die typischen Erstlesebücher. Die habe ich bei meinen früheren Verlagsstationen zur Genüge gehabt, das bleibt vorerst außen vor bei Magellan. Nicht selten, dass wir mit unseren Bilderbüchern unter die Top Zehn der Bestsellerlisten kommen. In Österreich waren wir mit Der Wal, der immer mehr wollte in den Charts. Die erste Auflage war nach zwei Monaten verkauft – dann bekamen wir durch Papiernot auf der einen Seite, Lieferverzögerungen durch den Brexit um mehrere Wochen auf der anderen Seite keine mehr vor Weihnachten. Zur Sicherheit haben wir von Der Wal, der immer mehr wollte gleich mal 100.000 nachproduziert. Ja, auch Der Löwe in dir, beide Bücher sind von Jim Field, wird in dieser Größenordnung produziert ... 100.000 Exemplare sind eine hohe Nachdruck-Auflage beim Wal ...? Rebscher: Jetzt, wo Sie es sagen ... (lacht). Na ja, immerhin haben wir im ersten Halbjahr, solange der Titel lieferbar war, 60.000 Exemplare verkauft. Das lässt uns zuversichtlich sein. Wie ist das Verhältnis von Eigenproduktionen und Lizenzen? Rebscher: Wenn man es über den ganzen Verlag sieht, dann liegen die Lizenzen gefühlt bei 20 %. Wenn es um den Absatz geht, dann liegt der Lizenzanteil bei 30 %, da der Bilderbuchanteil der Jim-Field- Titel einen hohen Anteil ausmacht. Von dieser Reihe haben wir bislang 870.000 Exemplare verkauft. Ich denke, dass wir dieses Jahr die Million knacken. Im Segment Kinderbuch ist die Reihe Die Haferhorde eine fixe Bank? Rebscher: Das stimmt. Da liegen wir mittlerweile bei der ganzen Reihe auch schon bei 750.000 Exemplaren. Im Herbst erscheint Band 20. der verlag mit dem wal Im Frühjahr 2020 starteten Sie auch mit Kindersachbüchern. Ist hier die Konkurrenz am Markt nicht sehr groß? Rebscher: Ja, und trotzdem drucken wir manche Titel schon zum dritten Mal nach ... Wir sind kein Sachbuchgigant, aber wir sind ganz gut am Weg. Auf welche Einzeltitel im Frühjahrsprogramm möchten Sie die Buchhändler noch besonders hinweisen? Rebscher: Im Bilderbuch ist das der Titel Nur noch zehn Minuten, kleiner Dino. Da hatten wir als Vorgängertitel Nur noch zehn Minuten, kleines Einhorn. Das lief richtig gut – vor allem auch in Österreich. Das Bilderbuch Sommer, Sonne, Wasserdieb? kommt in Deutsch und parallel auch als englische Ausgabe. Wir werden immer wieder darauf angesprochen, ob wir auch englische Ausgaben haben. Jetzt werden wir uns ansehen, wie gut das ankommt. Der Titel ist eine Eigenproduktion, bei der wir mit einem Illustrator aus Wales zusammenarbeiten. Gerade im internationalen Geschäft wird manchmal bemerkt, dass der eine oder andere Titel zu deutsch aussähe. Auch hier probieren wir aus, wir sind lernfähig. Danke für das Gespräch! sortimenterbrief 2/22 57


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