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sortimenterbrief Jänner 2019

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Januar 2019

novitäteninterview

novitäteninterview Sonderthema-Krimis & Thriller © Haymon Verlag Ossi Hejlek im Gespräch mit Mag. Linda Müller Haymon Krimilektorat »Lange ersehnt – jetzt ist er da, der neue Altaussee-Krimi von Herbert Dutzler« Der letzte Altaussee-Krimi liegt schon zwei Jahre zurück ...? Müller: Ja, lange von der Leserschaft ersehnt, ist er jetzt da, der mittlerweile siebente Fall für Kommissar Gasperlmaier. Im Jänner liefern wir aus. Gasperlmaier war ja schon zu Beginn der Reihe kein junger Mann mehr – aber er entwickelt sich, reift stets weiter. Erwarten Leser bei einer Reihe, dass sich die Figuren weiterentwickeln? Müller: Es ist wie bei Fernsehserien, da werden die Protagonisten auch älter und mit ihnen verändert sich ihr Umfeld. Ich vergleiche das gerne damit, wie es ist, wenn man alte Freunde trifft, die man länger nicht gesehen hat. Natürlich gibt es charakterliche Eigenschaften, die man kennt und schätzt. Von denen hofft man auch, dass sie Bestand haben. Andererseits passieren Dinge im Leben jedes Menschen, die Veränderungen mit sich bringen. Genau das literarisch umzusetzen beherrscht Herbert Dutzler bravourös! Er zeichnet sehr authentische Figuren – so wie Gasperlmaier älter wird, so wachsen auch seine Tochter und sein Sohn heran und gehen eigene Wege. Dadurch, dass die Kinder ausgezogen sind, nicht mehr daheim wohnen, hat sich auch Gasperlmaiers tägliches Leben verändert. Er vermisst die beiden, genießt aber auch die Ruhe. Zu Gasperlmaiers Geburtstag bringt dann der Sohn seine neue Freundin mit – eine Kanadierin. Das stellt Gasperlmaier vor ein großes Problem, sie spricht nämlich Englisch, und das kann er selbst nicht besonders gut. Wie im Leben: Es passieren unvorhergesehene Dinge, und man muss sich darauf einstellen und das Beste daraus machen. Parallel dazu mag man erkennen, dass Gasperlmaier ein wenig in eine kleine Midlife-Crisis schlittert. Schöne Frauen haben ihn ja schon immer in große Aufregung versetzt. Seit Neuestem entsteht in ihm in diesen Situationen aber ein dahinschmelzendes Gefühl, das ihn jedes Mal komplett aus dem Konzept bringt. Auf der anderen Seite hat er sich emanzipiert. Wo er sich bislang gerne von starken und zielstrebigen Frauenpersönlichkeiten in seinem Umfeld leiten ließ, trifft er mittlerweile immer wieder eigene Entscheidungen und verfolgt in seinen Ermittlungen eigene Ideen. Er traut sich einfach selbst ein wenig mehr zu. Welcher Handlungsplot begegnet Gasperlmaier im neuen Fall? Müller: Wie der Titel schon vermuten 24 sortimenterbrief 1/19

schwerpunktkrimi lässt, rankt sich die Geschichte um die Salzwelten in Altaussee. Das Bergwerks-Szenario macht es Franz Gasperlmaier nicht einfach, da er sich unter Tage nicht besonders wohl fühlt. Atmosphärisch ist es aber ein ganz besonderer Schauplatz. Man kann sich gut vorstellen, dass das Unterirdische und Beengte an sich schon Beklemmungen auslöst – hinzu kommen aber auch die Mythen, die sich um die Salzwelten ranken, wo sich neben den Salzadern auch ein großer Brocken Historie verbirgt. Ich spreche von den sagenumwobenen Kunstschätzen. Während Gasperlmaier seinen runden Geburtstag feiert, erhält er einen Anruf, dass im Bergwerk ein Besucher-Schutzanzug fehlt. Das kann nur bedeuten, dass jemand von einer Besichtigung nicht zurückgekehrt ist. Schnell stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um ein Verbrechen handeln muss, als der Schutzanzug blutgetränkt in Gasperlmaiers Polizeiauto gelegt wird. Verschiedenste Theorien über die Tat entstehen – natürlich auch in Internetforen, wo man eifrig darüber diskutiert. Im Zuge der Ermittlungen wächst Gasperlmaier über sich hinaus – wird sogar regelrecht zum Helden. Besonders amüsant finde ich, dass Gasperlmaier sich mit Flachweltlern herumplagen muss – denjenigen Verschwörungstheoretikern, die daran glauben, dass die Erde eine Scheibe ist. Die haben nämlich ihre eigenen Theorien über Bergwerksstollen und darüber, wer sich darin verbirgt. Und diese Ideen sind so skurril, dass Gasperlmaier aus dem Kopfschütteln fast nicht mehr herauskommt. © Gisela Barrett Über 250.000 verkaufte Krimis von Herbert Dutzler Betrachtet man die Titel der Dutzler- Krimis, so ist schon viel Touristisches abgegrast: Kirtag, Fasching, Saibling, Bergwelten, Bootsfahrt ... Was bleibt jetzt noch? Vielleicht ein Zirben-Krimi? Müller: (lacht) Also ich kann alle Grübler beruhigen. Herbert Dutzler hat schon wunderbare Ideen für Gasperlmaiers achten Fall. Ich glaube, im Ausseerland lässt sich literarisch noch viel morden. Was passiert zum Erscheinen des Buches? Müller: Am 25. Jänner wird es eine große Präsentation im Ausseerland geben. Einerseits wird Herbert Dutzler an die Originalschauplätze in den Salzwelten führen – mit exklusiven Storys und sehr persönlichen Einblicken in seinen neuen Krimi. Das wird sicher ein einmaliges Erlebnis. Am selben Abend wird es im Literaturhotel Die Wasnerin in Bad Aussee einen literarischen Abend mit Herbert Dutzler geben, der aus seinem neuen Buch lesen wird. Für den Besuch des Stollens ist der Treffpunkt um 15 Uhr am Eingang der Salzwelten Altaussee, (Eintritt: 10 €, mit Erinnerungsfoto). Die Lesung beginnt um 20.30 Uhr in der Literaturlounge Wasnerin, Sommersbergseestraße 19, Bad Aussee. (Eintritt: 15 €). Anmelden kann man sich unter: Die Wasnerin, Tel. 0043/3622 52 108, E-Mail info@diewasnerin.at. Beide Events sind für Publikum offen. Wir freuen uns schon sehr auf diese ganz besondere Präsentation. Worin sehen Sie den großen Erfolg der Reihe rund um Franz Gasperlmaier begründet? Müller: Ich denke, dass der Erfolg mehrfach begründet ist. Einerseits ist Herbert Dutzler ein hervorragender Erzähler, der hochprofessionell arbeitet. Das hat er ja auch schon mit zwei Stand-alone-Krimis außerhalb der Altaussee-Reihe unter Beweis gestellt. Wie er seine Figuren skizziert, wie er recherchiert, wie er Spannung aufbaut – das ist besonders. Andererseits spielt die ländliche Atmosphäre eine gewisse Rolle, ebenso der Wiedererkennungseffekt. Das merken wir stark, wenn ein neuer Dutzler erscheint – dann geht auch die Backlist massiv nach oben. Danke für das Gespräch! Herbert Dutzler Letzter Stollen. Ein Altaussee-Krimi ca. 400 Seiten, Taschenbuch, 978-3-7099-7910-5 € 12,95 | Haymon, ET: 15. Januar sortimenterbrief 1/19 25


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