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sortimenterbrief Jänner 2019

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Januar 2019

uchtipps Belletristik

uchtipps Belletristik Gschupfte und grantige Gschichtn Ob Gelse, Sandler, Puffn oder Ferdl, die Protagonisten von Harald Jöllinger haben die zutiefst österreichische Kunst des Suderns und Raunzens perfektioniert. Skurril und makaber, mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor, zeichnet Harald Jöllinger Figuren, die oft am Rande der Gesellschaft stehen: zwielichtige Typen, liebenswürdige Trottel oder Hascherl, mit denen das Leben nicht sonderlich gnädig war. Immer bringen uns die Geschichten aber durch gekonnte Überspitzung und Situationskomik zum Schmunzeln. Was für ein Debüt! Harald Jöllinger Marillen & Sauerkraut 208 S., HC mit SU 978-3-218-01156-3 € 19,90 KreMayr & SCHeriaU eT: Februar Ein tödliches Familiengeheimnis Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie ins St. Margaret‘s Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ... Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Sie beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret‘s zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte. emily Gunnis Das Haus der Verlassenen 400 S., HC mit SU 978-3-453-27212-5 € 20,60 | HeyNe eT: 18. März Tanja Raich seziert Familie und Mutterschaft Kinder sind kein Thema für Andrea. Sie hat einen Job, der okay ist. Sie führt seit vielen Jahren eine Beziehung mit Georg, die okay ist. Jedes Jahr verbringen sie einen netten Urlaub in Jesolo. Als sie aus dem gemeinsamen Urlaub zurückkommen, ändert sich alles – Andrea ist schwanger. Hin- und hergerissen entscheidet sie sich für das Kind – und geht damit einen Kompromiss nach dem anderen ein: Sie nimmt einen Kredit auf, obwohl sie nie einen Kredit aufnehmen wollte; sie zieht ins Haus ihrer Schwiegereltern, obwohl sie nie mit ihnen unter einem Dach leben wollte. Von allen Seiten prasseln Ratschläge auf Andrea nieder, und sie wird in eine Mutterrolle gedrängt, mit der sie sich nicht identifizieren kann. Tanja raich Jesolo 224 S., HC mit SU 978-3-89667-644-3 € 20,60 BLeSSiNG eT: 4. März Eine hochaktuelle Parabel Eines Morgens wird von sämtlichen Sendern gemeldet, dass eine extraterrestrische Macht über Nacht die Erde erobert hat. Nach der ersten allgemeinen Panik sickern Neuigkeiten durch. Die Außerirdischen sind sanftmütig; sie meiden scheu jeden Kontakt; sie bringen Aufschwung und Frieden. Da ist nur ein kleiner Haken – sie bitten um Menschenopfer auf freiwilliger Basis. Überall werden Spiele ausgerichtet, um die Auserwählten zu bestimmen ... Doron rabinovici Die außerirdischen 255 S., Softcover 978-3-518-46935-4 € 11,40 | SUHrKaMP eT: 14. Januar Debütroman von Preti Taneja Der alte Devraj, ehemaliger Maharadscha und Chef eines mächtigen indischen Mischkonzerns, ist alt geworden und will sein Erbe verteilen. Er hat drei Töchter. Ranjit Singh, sein Berater, Teilhaber und Wegbegleiter, hat zwei Söhne, die ebenfalls mit bedacht werden sollen. Wer wird sich durchsetzen in diesem umfassenden Machtkampf, der auch ein Geschlechterkampf ist? Eine dramatische Familiengeschichte, zugleich die Geschichte eines Firmenimperiums und eines Landes, die die brutale, letztlich scheiternde Machtübergabe von den Alten zu den Jungen, von den Männern zu den Frauen darstellt. Preti Taneja Wir, die wir jung sind 624 Seiten, HC 978-3-406-73447-2 € 25,70 C.H.BeCK eT: 14. Februar Spannung, Mitgefühl und eine unnachahmlich klare Sprache Zu seinem 50. Geburtstag wollen die drei Kinder von Kim Mey ihren Vater mit einem besonderen Gast auf der Familien-Geburtstagsfeier überraschen: Ohne sein Wissen haben sie Tevy Gardiner eingeladen, jene Frau, mit der Kim als Kind aus Kambodscha geflohen ist. Und die er seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch statt sich, wie erwartet, zu freuen, reagiert Kim seltsam abweisend. Eine scheinbar harmlose Überraschung lässt ein Geburtstagsfest in einer Katastrophe enden. Judith W. Taschler Das Geburtstagsfest 256 S., HC mit SU 978-3-426-28188-8 € 20,60 | DrOeMer eT: 1. april 34 sortimenterbrief 1/19

kunst | architektur bei berenberg Über Alma Mahler und andere große Frauen an der Seite von Walter Gropius Advertorial Ursula Muscheler MUTTER, MUSE UND FRAU BAUHAUS Die Frauen um Walter Gropius 160 Seiten, Abbildungen, Halbleinen, fadengeheftet € 24,70 | ISBN 978-3-946334-41-5, Berenberg Leseprobe In der folgenden Geschichte soll nicht Walter Gropius, der Bauhaus-Gründer, im Vordergrund stehen, er hat sich, ehrgeizig und selbstbewusst, zeitlebens selbst gehörig in Szene gesetzt. Vielmehr sollen hier einmal die behütende Mutter, die inspirierende Geliebte, die sorgende Ehefrau und was es sonst noch an weiblichen Wesen im Umfeld des Meisters gab ins Rampenlicht gestellt werden, damit sie auf ein paar Stunden die Aufmerksamkeit erfahren, die sie verdienen. © privat Ursula Muscheler, promovierte und praktizierende Architektin, lebt in Düsseldorf. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Berenberg Möbel, Kunst und feine Nerven. Henry van de Velde und der Kultus der Schönheit 1895–1914 (2012), Gruppenbild mit Meister. Le Corbusier und seine Mitarbeiter (2014), Das rote Bauhaus. Eine Geschichte von Hoffnung und Scheitern (2016) und zuletzt Mutter, Muse und Frau Bauhaus. Die Frauen um Walter Gropius (2018). Keine Angst, es folgt kein voyeuristischer Blick durchs Schlüsselloch auf allzu private Szenen, nur hinter die Kulissen des großen Architekten auf die attraktiven, intelligenten, gebildeten, energischen, zärtlich geliebten Gehilfinnen, auf die Frauen, die Einfluss auf sein Denken und Handeln genommen, ihn gefördert und gefordert haben: Manon Gropius, Alma Mahler, Lily Hildebrandt, Maria Benemann und Ise Gropius. Dieser Blick hinter die Kulissen erhebt nicht den Anspruch, eine neue Sicht auf Leben und Werk des Meisters zu eröffnen. Er soll hier einmal nur Mittel zum Zweck sein als ein Mann, der Frauen mit Talent und künstlerischen Ambitionen für sich zu gewinnen wusste. Unser Augenmerk richtet sich auf die Frauen selbst, um zu erfahren, wer sie waren, wie sie lebten, wen sie liebten, welche Ansprüche sie an das Leben stellten, welche Spuren sie hinterließen. Leider sind unserer Neugier enge Grenzen gesetzt, da vor allem die Briefe des Meisters an die Frauen und kaum ihre eigenen an ihn erhalten blieben. Einzige Ausnahme ist Alma Mahler, der es gelang, eine eigenständige Bedeutung als Geliebte und Witwe bedeutender Männer zu gewinnen; viele ihrer Briefe sind noch vorhanden. Auch lebte sie lange genug, um sich und ihre Beziehung zu den jeweiligen Männern in das von ihr gewünschte Licht zu rücken. Das Bild der anderen aber ist heute vor allem jenes Bild, das der Mann, den sie eine Zeitlang geliebt und begleitet haben, von ihnen zeichnete. Und da Walter Gropius als Partei nicht der verlässlichste Zeuge ist, kommen soweit möglich auch andere Stimmen zu Wort, in Form von Briefen, Tagebüchern, Autobiografien und Presseberichten. Der kleine Walter versuchte sich auf dem Cello, denn es wurde zu Hause viel musiziert, und auf dem Zeichenblock, immerhin war der Vater Architekt, doch beides mit mäßigem Erfolg. Walter zeigte im Unterschied zu seiner älteren Schwester und seinem jüngeren Bruder keine besondere musische Begabung. Aber er besaß eine ganz andere, nicht weniger angenehme Eigenschaft: Er wusste andere für sich einzunehmen. Er war der erklärte Liebling der Großmutter Luise, geborene Honig, die ihn »Walty« zu nennen pflegte, und auch die Großtanten, von denen ihn eine großzügig in ihrem Testament bedachte, scheinen seinem Charme früh erlegen zu sein. Walter war auch kein allzu erfolgreicher Schüler. Er besuchte eine private Grundschule, danach das humanistische Leibniz-Gymnasium, von dem er, da er sich schlecht behandelt fühlte, auf ein anderes wechselte. Insgesamt besuchte der sensible, verträumte, scheue Junge, als den ihn ein Familienfoto von 1892 zeigt, angelehnt an den Arm der Mutter, die sich ganz dem jüngeren Sohn zuwendet, vier oder fünf verschiedene Schulen. Als 1903 die Abiturprüfung anstand, er war nun fast zwanzig Jahre alt, erkrankte er. Großmutter Luise berichtete ihrem Sohn Erich: »Habe ich Dir von dem scheußlichen Pech erzählt, das unseren armen Walty heimgesucht hat? Er liegt seit dem 26. Januar mit einer schweren Influenza im Bett, dabei hätte er am 31. die schriftliche Prüfung gehabt, und in der nächsten Woche sollte es weitergehen ... Stand am Sonntag für ein paar Stunden auf, war aber sehr schwach. Ich besuchte ihn ... www.berenberg-verlag.de sortimenterbrief 1/19 35


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