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sortimenterbrief Jänner 2020

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Januar 2020.

novitäteninterview

novitäteninterview Sonderthema-Krimis & Thriller Fröhlich: Ehrlich gesagt, das hatten wir uns auch irgendwie anders vorgestellt. Man denkt ja, nun tue ich schon etwas, das sollte doch eigentlich honoriert werden. Aber wer auf Applaus oder Heiligenscheine spekuliert, dem können wir nur sagen: Das sollte man sich möglichst abschminken. Man braucht ja nur zu sagen, ich esse kein Fleisch mehr und zwar ohne jede Ambition, andere zu missionieren. Trotzdem fühlen sich sofort alle angegriffen. Kleis: So verrückt es klingt. Aber es geht gar nicht um Verzicht. Es geht um große Gewinne. Und nicht nur, weil es ja um unser aller Existenzgrundlage geht. Es tut gut, einmal seinen Alltag auf den Prüfstand zu stellen und sich zu überlegen, was brauche ich eigentlich wirklich? Und vieles, das man schon verloren geglaubt hatte, ist dann plötzlich doch wieder da: Vorfreude zum Beispiel, wenn man erstmal auf ein besonders schönes Kleidungsstück spart, statt jeden Samstag mit einer XXL-Tüte Billigklamotten nach Hause zu gehen. Einkaufen gehen als Weltretter … wie funktioniert das – und wie nachhaltig ist es wirklich? Fröhlich: Erst mal braucht man ein gutes Gedächtnis und eine große Tasche. Weil man ja nicht mehr nur einen Einkaufszettel mitnimmt, sondern auch noch zig Behältnisse: Die Säckchen für das Gemüse und Obst etwa, die Tupperschüsseln, falls man Aufschnitt oder Käse kauft. Kleis: Gut wäre auch noch ein bequemer Stuhl, weil man manchmal sehr lange vor einem Regal steht und nachdenken muss. Zum Beispiel über das Salatgurken-Dilemma. Nehme ich jetzt die losen – konventionell hergestellten Gurken oder die Bio-Variante, die allerdings in Plastik eingeschweißt ist? Ich würde die in Plastik eingeschweißte nehmen, weil sie am Ende des Tages ökologischer sind. Die Gurken halten viel länger, es gibt weniger Ausschuss. Sicher kennen Sie auch den Vorwurf: So ein nachhaltiges Leben und Shoppen muss man sich ja erstmal leisten können ... Kleis: Meine Großmutter hat immer gesagt: „Vornehm geht die Welt zugrunde“ und meinte: Es sind ja vor allem die Wohlhabenden, die die meisten Ressourcen verbrauchen und den größten CO2-Abdruck haben. Umgekehrt haben die, die wenig haben, eher selten ein Problem damit, den SUV besser stehen zu lassen und aufs Fahrrad umzusteigen oder den Flug in die Malediven gegen Ferien auf dem Bauernhof in der Rhön einzutauschen. Fröhlich: Es ist auch seltsam, dass man nicht überlegt, die Ärmeren dabei zu unterstützen, sich etwa gesünder- und auch nachhaltiger ernähren zu können – anstatt zu argumentieren, dass man ihnen den Zugang etwa zu Billigfleisch nicht noch verwehren darf. Wie weit muss man gehen beim Umweltretten, ohne Gefahr zu laufen, zur Spaßbremse zu werden? Kleis: Dafür braucht man wirklich nicht sehr weit zu gehen. Da genügt schon, zu verkünden, dass man nun nicht mehr innerdeutsch fliegt. Sofort haben alle Angst, dass man ihnen die Heizung herunterdreht oder den Rinderbraten aus dem Tiefkühler nimmt und erklären einem, wie naiv man ist, wenn man glaubt, die Welt in Heimarbeit retten zu können. Oder sie werden trotzig oder extremst ausfallend – wie man es an den teilweise unterirdischen Reaktionen auf Greta Thunberg leider erlebt. Fröhlich: Psychologisch lässt sich diese Klimaschutz-Hypochondrie sicher damit erklären, dass man eigentlich auf sich selbst wütend ist, weil man tief drinnen weiß, dass man mehr tun müsste. Aber gut, das tröstet nur wenig darüber hinweg, dass man bei vielen Leuten mit Weltretten leider keine Sympathiepunkte sammelt. Aber ehr- lich, die Sache ist zu gut, um sich dadurch aus dem Konzept bringen zu lassen. Und zweitens zeugt es nicht gerade von überbordender Intelligenz, die Probleme zu leugnen. Was tun Sie beide im Alltag, um die Welt zu retten – mal abgesehen von Ihrem Buch? Fröhlich: Ich kaufe längst nicht mehr so viel ein. Ich fahre häufiger mit den Öffentlichen. Ich fliege nicht mehr innerdeutsch. Ich esse schon lange kein Fleisch mehr. Zwar wegen einer Rheuma-Diagnose. Aber ich glaube, ich würde auch ohne das mittlerweile darauf verzichten wollen. Ich werfe nicht mehr so viel weg. Und was für mich besonders bitter war: Ich habe nun zuhause die Heizung sehr heruntergedreht. Kleis: Ich lese jetzt öfter mal auch den Wirtschaftsteil und informiere mich intensiver. Wir sind beide außerdem bei Kosmetik und Pflege auf Naturprodukte umgestiegen. Weitgehend. Denn nach einem Selbstversuch mit Roggenmehl statt Shampoo muss ich sagen – es gibt schon auch Grenzen. Danke für das Gespräch! Susanne Fröhlich, Constanze Kleis Weltretten für Anfänger Von guten Vorsätzen, miesen CO2-Bilanzen und dem Versuch, ein besserer Mensch zu werden ca. 208 S., Hardcover, 978-3-8338-7064-4, € 18,50 | Gräfe und Unzer, 14 sortimenterbrief 1/20

Sizilien in Wien erleben Dorling Kindersley lud ins The Ritz-Carlton, wo die Buchvorstellung von Sizilien in meiner Küche mit Cettina Vicenzino stattfand. Die Sizilianerin entführte mit ihrem neuen Buch in ihre Heimat und zeigte dazu auch einen Kurzfilm. Kleine sizilianische Kostproben von Ciccio Sultano rundeten die Veranstaltung ab. 100 Jahre Rother Bergverlag Rudolf Rother sen., gelernter Buchhändler und leidenschaftlicher Alpinist, hatte einfach an allem Interesse, was mit Bergen zu tun hatte. So waren in den Anfangsjahren nebst Verlag eine Skischule, drei Hotels und eine Tankstelle das Ergebnis seines bergbegeisterten Unternehmertums. Die Begeisterung für Berge und Wandern treibt das Rother- Team auch heute, 100 Jahre später, an. Der Verlag steht für Wanderziele auf der ganzen Welt und zuverlässige Tourenbeschreibungen. Zum Jubiläum erhalten die Titel ein neues Aussehen – und werden bei dieser Gelegenheit nochmal einen Tick benutzerfreundlicher. Im Jubiläumsjahr erscheinen die neuen Rother Wanderführer Armenien, Italienische Riviera, Sentiero della Pace und viele mehr. Vom Genusswanderer bis zum Bergsteiger, vom Urlaubswanderer bis Vielwanderer wird jeder fündig. LovelyBooks Leserpreis: Goldregen für Bastei Lübbe und LYX Hope Again von Mona Kasten belegte beim LovelyBooks Leserpreis 2019 in news&informationen der Kategorie Liebesromane den ersten Platz. Dahinter folgte Someone New von Laura Kneidl, Falling Fast von Bianca Iosivoni sowie Wenn Donner und Licht sich berühren von Brittainy C. Cherry auf Platz vier. Damit sicherte sich LYX nach 2017 bereits das zweite Mal das gesamte Siegertreppchen. Folgende Titel aus dem Bastei Lübbe Verlag durften sich ebenfalls über Gold freuen: im Bereich Historischer Roman Teufelskrone von Rebecca Gablé, in der Kategorie Sachbuch und Ratgeber Die Eulenflüsterin von Tanja Brandt sowie als Bestes Hörbuch Cinder & Ella von Kelly Oram. Das Jugendbuch Cinder & Ella erreichte im Bereich Jugendbuch – Belletristik Platz drei. MwSt.-Umstellung im VLB Als Hilfestellung für alle Buchhandelsund Verlagskunden hat das VLB Anfang des Jahres eine einmalige Umstellung der Mehrwertsteuersätze für die Produktkategorien E-Book und Hörbuch (analog und digital – ausgenommen Hörspiele) vorgenommen, damit bei der Recherche die korrekten Mehrwertsteuer-Sätze ausgewiesen werden. Die Zusammenarbeit einer Ärztin mit einer hellsichtigen Heilerin! Wie unsichtbare Kräfte das menschliche Leben beeinflussen. Eine außergewöhnliche Studie über die tieferen Ursachen für Krankheit und Gesundheit. Eine neue Dimension des Menschseins! Shafica Karagulla Der Heilungsprozess Wie Energiefelder das menschliche Leben beeinflussen Format 14x21,5 cm Hardcover | €[D] 19.95 | €[A] 20.60 ISBN 978-3-89427-860-1 Aquamarin Verlag www.aquamarin-verlag.de


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