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sortimenterbrief Juli/August 2021 - jubiläumsausgabe

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40 Jahre sortimenterbrief. Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Juli/august 2021.

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Buch zum Film Film zum Buch 100 % WOLF ab 2. Juli im Kino Autorin: Almut Schmidt RavensbuRgeR A: SELBST/MMB Freddy Lupin sieht aus wie ein gewöhnlicher Junge. Doch wie der Rest seiner Familie kann er sich in einen Werwolf verwandeln – wenn er alt genug ist. Als es endlich so weit ist, läuft Freddys erste Verwandlung vom Menschen zum Werwolf nicht ganz nach Plan: Er verwandelt sich in einen kläffenden pinken Pudel ... Fabian OdeR deR gang vOR die Hunde ab 6. August im Kino Autorin: Erich Kästner atRium | A: MM Dr. Jakob Fabian wirft sich in erotische Abenteuer, trinkt mit Journalisten um die Wette und versucht, im Labyrinth der Großstadt seine Integrität und seine Ideale zu behaupten. Dann lernt Fabian im Atelier einer Bildhauerin, wo sich leichte Mädchen und Todeskandidaten ein Stelldichein geben, die junge Juristin Cornelia kennen. Die beiden verlieben sich – doch die Liebe hat keine Konjunktur. maRtin eden ab 20. August im Kino Autor: Jack London dtv | A: MM Der Matrose Martin Eden verliebt sich in die aus wohlhabendem Hause stammende Ruth. Um die gebildete junge Frau für sich zu gewinnen, wird er zum Autodidakten. Dabei entdeckt Martin seine Liebe zum Schreiben und beschließt, Schriftsteller zu werden. Aber niemand scheint seine Bemühungen ernst zu nehmen ... kurzmeldungen HelloFresh. Das Kochbuch bei DK Der Münchner DK Verlag Dorling Kindersley wird im August gemeinsam mit HelloFresh das erste deutschsprachige Kochbuch des Kochboxen-Lieferanten herausbringen. Begleitet wird die Buchkooperation von einer gemeinsamen Vertriebs- und Marketingkampagne. Neben Gewinnspielaktionen für den Handel, bestehend aus einer HelloFresh-Kochbox und dem Kochbuch sowie einer gemeinsamen Social-Media-Kampagne, stellt HelloFresh Gutscheine zum Testen und Probieren des All-in-One-Services zur Verfügung. In den Büchern und Boxen wird mittels Flyer auf die Produkte des jeweiligen Kooperationspartners hingewiesen. Lyrik sucht neue Kooperationsformen Autor Alexander Peer hat für seinen neuen Lyrikband Gin zu Ende, achtzehn Uhr eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Die Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben ihn dazu veranlasst, alternative Finanzierungsformen für Kunstprojekte zu suchen. Am 18. Oktober erscheint sein neuer Gedichtband in der Reihe Limbus Lyrik. Begleitet werden die Texte, die formal viele Wege beschreiten, von Fotografien, die an verschiedensten Orten Europas entstanden sind. Filmrechte vergeben Die Film Manufacturers GmbH mit Sitz in München hat sich die Filmrechte an Constantin Schreibers Roman Die Kandidatin aus dem Hoffmann und Campe Verlag gesichert. In seinem ersten Roman wagt der Tagesschau-Sprecher einen Blick in die nahe Zukunft und porträtiert Deutschland als ein gespaltenes Land mit einer völlig veränderten Medienlandschaft, strengen Quotenregelungen und einem Bundestagswahlkampf, in dem die muslimische Kandidatin einer ökologischen Partei gute Chancen auf das Amt der Bundeskanzlerin hat. Nymphenburger startet mit neuem Logo ins Herbstprogramm Seit 2020 ist Nymphenburger Teil des KOSMOS Ratgeberprogramms. Persönlichkeitsentwicklung, Naturspiritualität und Alternative Heilweisen sind die Kernthemen des Imprints. Nun bekommt Nymphenburger ein neues Logo, das erstmals mit den Herbstneuheiten präsentiert wird. Neuer Roman von Ken Follett Bastei Lübbe stellt das Cover der deutschsprachigen Ausgabe von NEVER vor. Das Buch erscheint zeitgleich mit der englischsprachigen Originalausgabe am 9. November bei Lübbe. Es ist mehr als ein Thriller, reich an authentischen Details und führt vom sengenden Kern der Sahara bis in die innersten Kammern der Macht in den großen Hauptstädten der Welt. Allegro Pastell wird verfilmt Die Rowohlt Medienagentur hat die Filmrechte an Leif Randts Lovestory Allegro Pastell (Kiepenheuer & Witsch) an die Produktionsfirma Walker+Worm verkauft. Regie wird Leonie Krippendorff führen, das Drehbuch schreibt der Autor selbst. Allegro Pastell ist eine moderne Liebesgeschichte über eine Fernbeziehung zwischen Südhessen und Berlin. Mit Leichtigkeit und beinah übermäßigem Realismus erzählt Randt von Romanautorin Tanja und Webdesigner Jerome – und ihrer fast normalen Liebe. Film ab! 40 sortimenterbrief 7–8/21

jeder schweigt von etwas anderem Teresa Petrovitz im Gespräch mit Eva Menasse Die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens Advertorial © Jörg Steinmetz Frau Menasse, nach der Erzählsammlung Tiere für Fortgeschrittene haben Sie nun wieder einen Roman verfasst. In Dunkelblum vereinen Sie gekonnt verschiedene Genres, Sie spielen mit Elementen des historischen Romans, des Anti-Heimatromans, des Kriminalromans. Wie würden Sie Ihr Werk beschreiben? Menasse: Als Autor ist man meistens nicht die beste Person, sein Buch zu beschreiben. Die Bücher werden von selbst etwas, was man vorher nicht gewusst hat. Was ich aber sehr genau weiß, ist die Frage, die mich angetrieben hat, Dunkelblum zu schreiben: Wie ist so etwas möglich? So ein Verbrechen, so ein jahrzehntelanges Schweigen? Die Antwort ist banal: Menschen sind so. Sie stellen was an, auch das Grauenhafteste, und tun nachher, als wäre nichts gewesen. Aber diese Banalität wollte ich dann doch komplex und im Detail, auf eine nachvollziehbare Weise, darstellen. Der Schauplatz des Romans ist der fiktive Ort Dunkelblum, Inbegriff einer österreichischen Kleinstadt an der Grenze zu Ungarn, in dem die „große Geschichte“ des 20. Jahrhunderts auf die „kleine Geschichte“ einer aufeinander eingeschworenen Dorfgemeinschaft trifft. Dreh- und Angelpunkt Ihres Werks ist das Thema der historischen Schuld, in Ihrer Danksagung verweisen Sie auf Martin Pollacks Essay „Kontaminierte Landschaften“ – kontaminiert in dem Sinne, als in Europa unter unzähligen Landstrichen die Verbrechen und Massaker des 20. Jahrhunderts verborgen und zugleich dem Vergessen anheimgegeben sind. Könnte man Ihr Buch als literarische Antwort auf Pollacks Essay betrachten? Menasse: Vielleicht nicht gerade als Antwort, aber als fiktive Erläuterung dieser These, die mir schon sehr einleuchtet. Alles Schreckliche, das geschieht, bleibt metaphysisch irgendwie stehen in Landschaft und Geschichte, wenn man damit nicht irgendeinen Umgang findet. Es ist doch längst bewiesen, dass Ehrlichkeit und Reue läutern und die Zukunft heller machen können. Dazu brauch ich gar keine Religion. Welche Themen wollten Sie außerdem in Ihrem Werk verarbeiten? Im Roman bieten sich geschichtliche Sujets seit jeher besonders für Zeitkritik an … Menasse: Ich glaube, in allen meinen Büchern interessiert mich wesentlich der menschliche Faktor. Wie Menschen miteinander umgehen, sich selbst und andere belügen, sich die eigenen Taten beschönigen, während gleichzeitig andere fast am Schuldgefühl ersticken für bloße Unterlassungen. Menschen sind so faszinierend, und wie sie interagieren, ist so komplex und schwer vorhersehbar. Aber eben auch sehr unterhaltsam. In Ihrem Roman verknüpfen Sie verschiedene Erzählstränge und lassen ein großes Figurenensemble auftreten. Wie lange haben Sie insgesamt daran gearbeitet? Menasse: Es war der längste und komplizierteste Schreibprozess bisher, ich habe im Frühling 2018 mit der Recherche begonnen und Ende 2020 das Manuskript in der ersten Fassung abgeschlossen. Also, das waren deutlich mehr als zweieinhalb Jahre. Aber wie nach der Geburt eines Kindes kommt es einem nachher wie ein Spaziergang vor, der es definitiv nicht war. Mittlerweile befinden Sie sich nach der durch die Pandemie verursachten Zwangspause wieder auf Lesetour, der Kulturbetrieb hat wieder an Fahrt gewonnen. Wie erleben Sie diese Zeit? Menasse: Ich erlebe bisher eine so große Freude und Dankbarkeit beim Publikum, das ist überwältigend. Plötzlich wird uns allen klar, wie groß auch so kleine Freuden wie Lesungen sein können, nachdem sie eine Weile gar nicht möglich gewesen sind. Ich hoffe, die vierte Welle kommt nicht so schnell oder gar nicht. Vielen Dank für das Gespräch! 528 Seiten, Hardcover, mit Schutzumschlag 978-3-462-04790-5 € 25,70 Kiepenheuer & Witsch ET: 19. August sortimenterbrief 7–8/21 41


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