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sortimenterbrief Juli/August 2021 - jubiläumsausgabe

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40 Jahre sortimenterbrief. Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Juli/august 2021.

© Elma Van Vliet Elma

© Elma Van Vliet Elma van Vliet ist die Erfinderin der Erzähl mal!-Reihe, die ihren Weg in die Herzen von Millionen von Menschen gefunden hat. Elmas Leidenschaft ist es, Bücher und Spiele zu erfinden, die uns helfen, schöne Momente zu erleben, sie mit anderen zu teilen und sie für immer zu bewahren. Mit dem Herbst-Programm – lieferbar ab 24. August – wagt sie nun den nächsten Schritt: Statt der Verbindung zu anderen Menschen geht es darum, in Verbindung mit sich selbst zu treten. Die neuen Veröffentlichungen sind ihre bisher persönlichsten, geboren aus ihrem tiefen Wunsch, Menschen zu inspirieren, sich selbst wieder näher zu kommen und die eigenen Geschichten zu finden und zu erzählen. Teresa Petrovitz im Gespräch mit Elma van Vliet »Um mit anderen in Verbindung treten zu können, muss man zuallererst mit sich selbst verbunden sein!« Advertorial 2004 wurde Mama, erzähl mal das erste Mal veröffentlicht. Es war das erste Ihrer zahlreichen und höchst erfolgreichen Erinnerungsbücher, das Sie anlässlich der Krankheit Ihrer Mutter verfasst haben. Wie blicken Sie aus heutiger Sicht auf diese lebensverändernde Zeit zurück? van Vliet: Rückblickend fühle ich Dankbarkeit. Ich bin dankbar, dass ich auf die Stimme meines Herzens gehört habe, als die Ärzte uns sagten, dass meine Mutter nicht mehr lange zu leben habe. Dass ich ihr all die Fragen gestellt habe, die mir durch den Kopf gingen, und dass wir uns dann auf eine Weise miteinander verbunden haben, wie wir es nie zuvor getan hatten. In meiner Trauer schuf ich etwas, das eigentlich nur für meine Mutter und mich gedacht war. Zu dieser Zeit hatte ich keinen anderen Wunsch als den, sie besser kennenzulernen. Ich hatte keine Ahnung, dass dies der Beginn einer Reise sein würde, die mein ganzes Leben verändern sollte. Mama, erzähl mal für meine eigene Mutter zu machen, ließ mich erkennen, was ich wirklich tun wollte: Herzen miteinander verbinden. Wenn ich heute zurückblicke, kann ich nur sagen, dass ich dankbar bin, dass so eine schreckliche Krankheit zu so viel Schönem geführt hat. Man sagt, das Leben sei das, was passiert, während man damit beschäftigt ist, andere Pläne zu machen – in meinem Fall war das definitiv so. Meine Pläne lösten sich in Luft auf, als ich beschloss, meinen Job aufzugeben und meine Zeit darauf zu verwenden, anderen dabei zu helfen, mit ihren Lieben in Verbindung zu treten. Die letzten 15 Jahre waren so ein großartiges Abenteuer! Eine Reise, auf der ich die Familiengeschichten so vieler Menschen gehört habe, so viele schöne Geschichten darüber, wie sie einander ganz neu kennenlernten. Dafür bin ich jeden einzelnen Tag dankbar! Für mich fühlt es sich so an, dass das, was ich jetzt tue, das ist, wofür ich bestimmt bin: Menschen dabei zu helfen, sich zu verbinden, zu teilen und sich an ihre persönlichen Geschichten zu erinnern. Die Rückmeldungen aus Ihrer Leserschaft bestätigen Ihnen, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? van Vliet: Mein Ziel zu erreichen, besteht für mich nicht im Gewinnen von Preisen, sondern im Feedback meiner Leser. Im kleinen Mädchen, das mir schreibt, wie glücklich es mit dem Buch ist, das ihre 68 sortimenterbrief 7–8/21

elma van vliet – eine erfolgsgeschichte Großmutter für sie gemacht hat. In den E-Mails, die ich aus der ganzen Welt bekomme, in den schönen Bewertungen, die die Menschen schreiben. Ich bekomme noch immer Gänsehaut! Ich muss mich noch heute hin und wieder kneifen, wenn ich sehe, dass meine Bücher den Weg in die Herzen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt gefunden haben. Das wollte ich mit meinen Büchern erreichen: Menschen, die sich wirklich miteinander verbinden. Aber ich sehe das nicht als etwas, das ich tue: Die Menschen machen das selbst, ich gebe ihnen nur die Werkzeuge in die Hand, um loszulegen. Und ich werde auf jeden Fall weitermachen, damit Menschen die kostbare Erfahrung machen, ihre Familie und ihre Lieben noch besser kennenzulernen. Während Ihre ersten Bücher Ihren Lieben gewidmet waren, stehen Sie selbst im Zentrum Ihres neuen Buches. Was ist die Idee hinter Elma, erzähl mal ...? van Vliet: Vor 15 Jahren wollte ich mit meiner Mutter in Verbindung treten, was zu einer Reihe von Büchern führte, mit denen ich Menschen helfen wollte, sich mit den Menschen zu verbinden, die ihnen am wichtigsten sind. Aber ein Buch fehlte: das Buch über die Verbindung mit sich selbst. Elma, erzähl mal ... ist mein bisher persönlichstes Buch. Nachdem meine Mutter vor drei Jahren starb, war ich nicht mehr „das Mädchen, das ein Buch für ihre Mutter geschrieben hat“. Ich war nun selbst Mutter, mit der Mission, Herzen zu verbinden. Die Unterstützung, die ich aus der ganzen Welt bekam, war herzerwärmend, aber ich hatte immer noch das Gefühl, das etwas fehlte. Ich arbeitete weiter, aber ich konnte spüren, wie ich den Kontakt zu mir selbst verlor. Deshalb habe ich mich auf eine etwas andere Reise begeben – diesmal nicht mit meiner Mutter, sondern mit mir selbst. Im Buch teile ich zwölf persönliche Geschichten, mit denen ich zu inspirieren hoffe. Beim Schreiben dieses Buches habe ich eine sehr wichtige Lektion gelernt: Um wirklich mit anderen in Verbindung treten zu können, muss man zuallererst mit sich selbst verbunden sein. Elma van Vliet: Elma, erzähl mal ... Höre auf dein Herz und finde dein Glück 192 Seiten, Hardcover, 978-3-426-00033-5 € 18,50 | ET: 24. August Ihr Buch erscheint wie eine Mischung aus einem Ratgeber und einem intimen Selbstporträt. Wie würden Sie Ihr Buch definieren? van Vliet: Das Komische ist, dass ich beim Schreiben des Buches nie daran gedacht habe, was für eine Art Buch das ist. Ich hatte einfach das tiefe Bedürfnis, diese Geschichten zu erzählen, so wie ich vor all den Jahren das Bedürfnis verspürte, mich mit meiner Mutter zu verbinden. Aber sobald es fertig war, fragten mich die Leute: Was ist das für ein Buch? Ist es ein Selbsthilfe-Buch? Ein Roman? Sind das Ihre Memoiren? Das brachte mich zum Nachdenken. Das Ziel des Buches ist es, Menschen mit meiner eigenen Geschichte zu inspirieren und ihnen zu Selbstreflexion und Selbstakzeptanz zu verhelfen. Ihnen zu zeigen, dass Fehler zu machen oder den Überblick zu verlieren, einfach ein Teil von dem ist, was man Leben nennt. Ich glaube, wir alle suchen nach Glück, und ich glaube, dass alles, wonach wir suchen, bereits in uns selbst vorhanden ist. Alles, was wir tun müssen, ist, uns mit uns selbst zu verbinden und zu lernen, dass sich zu lieben und auf sich Achtzugeben nicht nur die eigene Welt, sondern auch die der Menschen rund um uns verbessert. Ich denke, am besten könnte man das Buch als Inspirationsbuch zum Finden des eigenen Weges definieren. Was waren Ihrer Meinung nach die Haupteinflüsse, dass Sie den Kontakt zu sich selbst verloren haben? van Vliet: Ich habe in den letzten Jahren ein paar harte und lebensverändernde Ereignisse durchlebt. Meine Mutter starb, meine Beziehung zerbrach, ich wurde alleinerziehende Mutter. Ich habe mir jedoch nicht die Zeit genommen, um diese Veränderungen wirklich tiefgehend zu verarbeiten. Ich habe weiter hart gearbeitet und die Menschen rund um mich so gut es ging unterstützt, weil ich es als so wichtig empfand, füreinander da zu sein. Da waren so viele Dinge, die Aufmerksamkeit verdienten, dass ich vergaß, mir selbst genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Das hat letztlich dazu geführt, dass ich den Kontakt zu mir selbst verloren habe. Und das war der Ausgangspunkt meiner Suche nach dieser Verbindung, die zum Buch Elma, erzähl mal ... führte. In Ihrem Buch reflektieren Sie über Themen wie „Zeit“, „Glück“, „Dankbarkeit“ etc. Würden Sie sich selbst als von der Positiven Psychologie beeinflusst bezeichnen? van Vliet: Ich glaube, dass der Fokus für lange Zeit vor allem auf dem Negativen lag. Auf Dingen, die wir nicht mögen oder die nicht richtig oder nicht gut genug für uns sind, und darauf, wie wir das in etwas Besseres verändern können. Glück ist aber nichts, das man erreichen kann, indem man härter arbeitet, mehr Geld macht oder mehr sortimenterbrief 7–8/21 69


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