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sortimenterbrief juli/august 2022

Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Juli/August 2022.

Das aktuelle Buch im

Das aktuelle Buch im Internet Auf unserer Website www.schwarzer.at wird jeweils für zwei Wochen das aktuelle Buch des Monats präsentiert: 1.–15. Juli Thomas Kliem NorwegeN miT dem wohNmobil Dieser Reiseführer stellt sechs der schönsten Routen vor – alle bestens geeignet für Wohnmobile. Detailliert beschrieben führen die Touren, teilweise abseits ausgetretener Touristenpfade, über reizvolle Strecken zu landschaftlichen und kulturellen Attraktionen. 288 Seiten, Paperback € 30,90 | 978-3-7343-1607-4 brUCKmANN, A: MM Franziska gänsler ewig Sommer 16.–31. Juli Eine junge Mutter kommt mit ihrer Tochter in ein Hotel, in dem schon lange keine Gäste mehr abgestiegen sind. Iris, die Hotelbesitzerin, ahnt, dass dieser Besuch früher oder später ein jähes Ende finden wird – unklar ist nur, aus welcher Richtung Gefahr droht. 208 Seiten, Hardcover € 23,70 | 978-3-0369-5881-1 KeiN & Aber, A: MM, ET: 19. Juli Weitere Infos unter www.schwarzer.at oder von Silvia Kudrna Telefon 01/548 13 15-34 oder silvia.kudrna@schwarzer.at buchpräsentationen © Buchhandlung Brunner Mag. Verena Brunner-Loss, Prof. Reinhard Haller, Robert Schneider und Dr. Edith Vonbank Buchpräsentation mit Reinhard Haller bei Brunner in Bregenz Prof. Dr. med. Reinhard Haller kam zur Erstpräsentation seines neuen Buches Die dunkle Leidenschaft aus der Gräfe und Unzer Edition in die Buchhandlung Brunner nach Bregenz. Der renommierte Gerichtsgutachter hat Hunderte von Straffällige untersucht und bekam so einzigartige Einblicke in die dunkelsten Bereiche unserer Psyche. Hass ist die destruktivste aller Emotionen des Menschen und gehört doch zu unserer psychischen Grundausstattung. Heute erreicht dieses Gefühl durch Hass im Netz, Radikalisierung der Sprache, Extremismus und Fanatismus neue Dimensionen. Prof. DDr. Huber, Jutta Hirtl (Filiale St.Pölten), Marita Zeilinger (Filiale Melk) und Heinz Scharl (Geschäftsführer der Buchhandlung Böck GmbH) Ein gelungener Abend für die Buchhandlung Böck Auf Einladung der Buchhandlung Böck hielt Prof. DDr. Johannes Huber einen fulminanten Vortrag zu seinem jüngsten Buch Die vier Quellen der Jugend aus der edition a. Weit über 100 Leser:innen folgten aufmerksam seinen aufschlussreichen Ausführungen im wunderschönen Ambiente des Kolomani Saals im Stift Melk. Sehr ausführlich ging Prof. Huber im Anschluss auf die vielen Fragen ein und signierte geduldig und bereitwillig sein Buch. 32 Der Investigativ-Kabarettist über das System Kurz Blendend unterhalten wurde das Publikum im Rabenhof Theater, als Florian Scheuba gemeinsam mit Daniel Kehlmann seine Neuerscheinung Wenn das in die Hose geht, sind wir hin aus dem Zsolnay Verlag präsentierte. Die beiden Stars lieferten ein höchst amüsantes wie gehaltvolles Gespräch über Korruption und Politik. Herbert Ohrlinger, Florian Scheuba und Daniel Kehlmann Open-Air-Lesung vorm Buchkontor mit Stefanie Reinsperger Der Molden Verlag und das Buchkontor luden zur Lesung mit Stefanie Reinsperger. Die Ausnahmeschauspielerin las aus ihrem Erstling Ganz schön wütend und begeisterte das Publikum mit ihrer expressiven Darbietung. Es war die erste Open-Air-Lesung, die das Buchkontor veranstaltete; der Grünstreifen vor dem Geschäft war gut gefüllt, manch ein Anrainer reckte den Kopf aus dem Fenster, um zu lauschen. Anschließend nahm sich die Reinspergerin gerne Zeit, Bücher zu signieren und zu widmen. Im Café franzundjulius ließ man den Abend gemütlich ausklingen. Ulla Harms, Stefanie Reinsperger und Ulli Steinwender © privat

das bewegt die deutsche bibelgesellschaft Ossi Hejlek im Gespräch mit Folkert Roggenkamp Leitung Vertrieb und Marketing, Deutsche Bibelgesellschaft »Der Winter wird hart« © Roggenkamp privat Wie läuft es für die Deutsche Bibelgesellschaft? Roggenkamp: Letztes Jahr war unter anderem dank der neuen BasisBibel ein großartiges Jahr. 2022 gleichen die Bestellungen von Kirchen und Gemeinden die Schwächen im Handel gut aus. Der Buchhandel in Deutschland hat im ersten Halbjahr erhebliche Probleme. Insofern: Ja, es läuft gut – in Summe. Wenn Sie über Ihre kirchlichen Mauern hinwegblicken, was bewegt Sie in Richtung Zukunft? Roggenkamp: Ich komme gerade von den Buchtagen in Frankfurt und war auch vor einigen Wochen auf der IG Bell- Sa in Berlin. Hier wie dort war die Freude darüber, dass man sich wieder in natura sieht, trifft und austauscht, größer als das gemeinschaftliche Bejammern der Situation. Aber ein Riesenthema sind natürlich die Preisexplosionen am Druck- und Papiermarkt, die ihrerseits massive Ladenpreiserhöhungen erzwingen. Wir haben unsere Verkaufspreise um bis zu 50 % erhöhen müssen. Täten wir das nicht, könnten wir schon jetzt viele Titel nicht mehr produzieren. Eigentlich sollten die Preiserhöhungen allen Verwertungsstufen in der Buchbranche dienen ..., nun wird alles von den gestiegenen Energie- und Papierkosten verschlungen. Jetzt bleibt uns ja wieder nichts!? Roggenkamp: So ist es. Viele Verlage haben über Jahrzehnte ihre Preise nicht erhöht, zum Schaden des Buchhandels und der gesamten Branche. Aber jetzt, wo man es tut, wird das Plus durch die Mehrkosten aufgefressen. Auf der IG Bell- Sa machte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Papierindustrie deutlich: „Wenn es ein Gasembargo gibt, können wir kein Papier mehr produzieren.“ Das alles treibt die Verlage in die Enge. Deshalb wurde auf der Hauptversammlung des Börsenvereins in Berlin beschlossen, dass eine strukturelle und dauerhafte Verlagsförderung, zum Beispiel nach dem Schweizer Modell, notwendig sein wird. Das ist bitter. So viel zur Verlagswelt – was wurde über den Buchhandel gesprochen? Roggenkamp: Dass die Kundenfrequenz im deutschen Buchhandel kontinuierlich abnimmt, ist bekannt. Während Corona haben viele Kund:innen gelernt, online zu bestellen. Und der Ukraine-Krieg erweist sich als Vollbremsung für die Kauflust. Meine Hauptsorge gilt daher dem Erhalt der stationären Handelsstruktur – generell und insbesondere in Bezug auf den Buchhandel. Ich fürchte, der Winter wird hart. Die steigenden Energiekosten, Teuerungen bei Sprit, Strom, Gas, Papier und Verpackungsmaterial werden sich nicht leicht abfedern lassen. Und dabei reden wir noch gar nicht über eine mögliche Neuauflage von Corona. Und bei Ihnen im Verlag – wie gehen Sie damit um? Roggenkamp: Was viele Buchhändler:innen nicht wissen: Bereits seit Februar vergeben Verlage Druckaufträge, bei denen der Papierpreis als Tagespreis, also erst bei der Lieferung angegeben wird. Das ist eine ziemlich absurde Situation: Man kauft ja auch kein Auto, ohne zu wissen, was es kostet! Ich gehe daher davon aus, dass viele Verlage bei Erscheinen der Herbstnovitäten ihre Ladenpreise nachträglich korrigieren werden. Wir kalkulieren bereits jetzt nach oben und bauen vorausschauend einen Puffer ein. Wenn dabei ein Ladenpreis herauskommt, der das Buch unverkäuflich erscheinen lässt, machen wir es erst gar nicht. Und natürlich sparen wir im Marketing, unter anderem bei der Vorschauproduktion. In Deutschland ist auch eine große Diskussion über die Form der Buchpreisbindung entbrannt. Roggenkamp: Ja. Die so oft gepriesene Preisbindung hat auch Nachteile, das wird vielen Branchenteilnehmer:innen erst jetzt bewusst. In der Diskussion ist die österreichische Variante einer „Öffnung nach oben“. Die Buchhandlung kann selbst entscheiden, ob sie – abhängig von ihrer Kundenstruktur und der Konkurrenzsituation vor Ort – höhere Preise verlangt als den vom Verlag angegebenen Ladenpreis. Ich war lange Zeit ein Befürworter dieser Idee, weil sie dem Buchhandel einen Ausweg aus der Kostenfalle bietet, in die er durch unbezahlte Zusatzleistungen, ungenügende Verlagsrabatte oder die massiv steigenden Energie-, Porto- und Frachtkosten geraten ist. Ich sehe aber auch die Gefahren und daher einen vernünftigen Vorschlag darin, dieses Modell in den Gremien des Börsenvereins zu prüfen, bevor es zu einer Entscheidung darüber kommt, die dann ja auch erst den Weg in das Buchpreisbindungsgesetz finden müsste. Herzlichen Dank für das Gespräch! sortimenterbrief 7–8/22 33


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