sortimenterbrief 7–8/2023 Die erste umfassende Globalgeschichte des Kapitalismus von Friedrich Lenger © Christoph Mukherjee Bestechend luzide und mit stupenden Kenntnissen erzählt Friedrich Lenger vom Siegeszug des Kapitalismus und erklärt dessen Dynamik, die immer nur von außen begrenzt wurde. Dieses Buch muss lesen, wer die Welt von heute und die Probleme verstehen will, von deren Lösung unsere Existenz abhängt. 656 S. | 15 Karten | Geb. | € 39,10[A] | ISBN 978-3-406-80834-0 Erscheint am 12. Oktober
sortimenterbrief 7–8/2023 38 fACHINfORMATIONEN ZU bUCHMARKT, -VERKAUf UND -wERbUNG IN öSTERREICH 43. JAHRGANG | 1. Juli 2023 | „österreichische Post AG” „MZ 02Z031374 M” Verlagsbüro Karl Schwarzer GmbH, Dionysius-Andrassy-Straße 1/Top 2, 1190 wien, Tel. +43 (0) 1/548 13 15, fax +43 (0) 1/548 13 15-39 © Tobias de St. Julien Was mir in fast jedem Gespräch – privat wie auch beruflich – begegnet, ist die Diskussion über die gestiegenen und noch weiterhin steigenden Kosten. Nein, es ist keine Diskussion. Und nein, es ist auch nicht die Frage, wieso die Kosten dermaßen an unzähligen Stellen explodieren und wer sich als Trittbrettfahrer all der Teuerungen bedient und eifrigst mitfährt. Es ist vielmehr die unbändige Frage, die so vielen in der Brieftasche und auch im Gemüt – manchen sogar am Lebenswillen – brennt: Wer soll das bitte schön alles bezahlen? Wer bestreitet x-fache Energiekosten – privat wie auch als Unternehmen –, wer kann die Kollektivvertragserhöhungen seines Personals verkraften? Gemeint ist: durch Mehrumsatz die Mehrkosten erwirtschaften, damit zumindest das wirtschaftliche Ergebnis irgendwie gehalten werden kann. Ich glaube, ich weiß es: kaum jemand! Weil sich die Mehrkosten bzw. der dazu nötige x-fache, mehr benötigte Umsatz heutzutage ganz einfach nicht mehr erwirtschaften lassen. Und natürlich, mit Blick auf die Inflation, die Teuerungen an so vielen Stellen ... Wer rationalisiert sich als Nächstes weg ... Faites vos jeux! oder: Wer soll das alles bezahlen? wir alle brauchen mehr Geld zum Leben. Doch kann ich nicht erkennen, wo dieses Geld herkommen, wer es wie erwirtschaften soll. Parallel funktioniert die Personaleinsparung auch nicht mehr, denn personell wurde an vielen Stellen schon eingespart, was ging. Manche Unternehmer:innen müssten als nächste, letzte Maßnahme sich selbst entlassen, denn mehr an Einsparungspotenzial ist vielen nicht geblieben. Neben der Tatsache, dass Unternehmen kaum die Mehrkosten erwirtschaften können, steht manch Irrglaube, dass man alleine über Preisanhebungen sein Heil findet, dem Kostenwahn entgegentreten kann. Doch wenn man die Kosten, Verwertungsstufe für Verwertungsstufe, weitergibt, kommt am Ende ein Preis heraus, den diejenigen am Ende der Kette oft nur schwer bezahlen können und auch vielleicht nicht mehr bezahlen wollen. Das funktioniert daher nur bis zu einem gewissen Grad, und so richtig gut auch nur bei den Produkten oder Dienstleistungen, die ich wirklich brauche. Ich denke an Gas, Strom, Benzin ... Wenn aber mein Gasthaus am Land die Eismarillenknödel um 20 % teurer macht und obendrauf an der Portion schraubt, nämlich aus zwei Stück nur eineinhalb zaubert – dann wird der preiskreative Wirt wahrscheinlich nicht das bewirken, was er will. Denn ich brauche weder die Eismarillenknödel noch den Wirten zum Leben – zum Überleben, obwohl ich ihn und sein Essen liebe ... Und wenn der Wirt sein Verhalten mit „Ich habe höhere Kosten!“ argumentiert, kann ich ihm nur eines entgegnen: „Ich auch!“ Diese ganze Preissteigerungsgeschichte veranlasste mich unlängst sogar, eine wildfremde Frau im Supermarkt anzusprechen, die an der Kasse vor mir bezahlt hatte. Ich hörte nur 120 Euro. Als ich dann sah, was sie an eigentlich kostentechnisch Belanglosem im zu einem Drittel gefüllten Einkaufswagen hatte, musste ich sie fragen, ob ich mich verhört hatte. Es stimmte, auch sie war nahezu perplex über die Höhe der Rechnung. „Ich leiste mir eh schon nichts mehr – nur das Nötigste!“, sagte die ältere Dame mit zart feuchten Augen. Als ich dann am selben Tag von einer Bekannten erfuhr, dass die Privatschule ihrer Tochter die Schulkosten kommendes Jahr um ein Drittel erhöhen möchte, dachte ich mir: „Was für eine Welt?!“ Vielleicht doch ins Casino und dort sein Glück versuchen? Nicht lange liegt es zurück, da lebte die Zuversicht, dass man heute eine Idee haben kann, die man morgen schon mit seinem Team umzusetzen beginnt, die wenige Wochen später bereits Früchte trägt. Wissen Sie was? Genau dort sollten wir schleunigst wieder hin, das wünsche ich mir, das wünsche ich Ihnen! Denn kreatives Glückschmieden ist mir näher als von außen gesteuertes „Rien ne va plus!“, meint Ihr Ossi Hejlek sortimenterbrief 7-8/23 01
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