novitätenleseprobe Lassen Sie sich begeistern! – Alles, was man mit Begeisterung macht, lässt einen strahlen. In Begeisterung aus dem Verlag Anton Pustet berichten neun Menschen aus völlig verschiedenen Bereichen von dem, was sie voller Begeisterung tun: Musik machen oder die Welt umsegeln, Maßschuhe fertigen oder Theaterstücke inszenieren, wissenschaftliche Erkenntnisse erklären oder keramische Kunstwerke schaffen. Erfahren Sie, was die 14-jährige Laura Dekker dazu brachte, alleine im Segelboot die Welt zu umrunden, welcher Moment der Dirigentin Elisabeth Fuchs gezeigt hat, wo ihr Platz in der Musik ist, woher Georg Clementi die Energie für seine Bühnenprojekte nimmt und was der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther heute über Begeisterung denkt. Ihre Geschichten inspirieren und motivieren ... ihre Begeisterung steckt an! geboren haben, umsetzen wollen, brauchen wir andere dafür. Advertorial © www.gerald-huether.de Gerald Hüther Das Gehirn wird getäuscht Einer der bekanntesten Hirnforscher traut der Begeisterung nicht ganz und plädiert stattdessen für die Freude – sie ist stiller, tendiert nicht zum „Überschäumen“ und hält länger an. Der Neurobiologe Gerald Hüther erzählt von kurzfristigen Lösungen und einer neuen Kultur des Miteinanders: Ein Begriff, den wir öfter verwenden sollten, ist Freude. Dieser ist jedoch nicht so beliebt, weil er unspektakulär ist. Wenn ich andere Leute mit meiner Freude anstecke, kann das niemals ein Gefühl sein, in dem wir uns verlieren. Begeisterung neigt zum Überschäumen, kann in Selbstzerstörung umschlagen oder sich gegen andere wenden. Freude steckt an, richtet sich aber niemals gegen andere. Ich habe noch nie gesehen, dass Menschen, die von der Freude getragen waren und diese im Herzen hatten, irgendwelche bösen Sachen gemacht haben. Dass wir so ein blödsinniges Wort wie Schadenfreude erfunden haben, halte ich für einen Missbrauch des ursprünglichen Wortes. Man muss sehr differenziert mit den Begriffen umgehen. ENDLOSE ENTDECKERFREUDE Ich wünsche mir, dass das, was Kinder mit auf die Welt bringen, ihr Leben lang erhalten bleibt: die Freude am eigenen Entdecken und am gemeinsamen Gestalten. Ich glaube, dass man überhaupt nichts alleine gestalten kann. Man kann alleine etwas entdecken, aber wenn wir eine Idee, die wir mit Freude Wenn man einen Traum hat, der einen fasziniert und den man wahr werden lassen will – das kriegt man nie alleine hin. Also müssen wir immer überlegen, was der Einzelne vermag und was in den Bereich des Gemeinsamen gehört. Das Glück, etwas umzusetzen, das ich mir vorgenommen habe, funktioniert womöglich nicht ohne andere, die mir dabei helfen. Ein Börsenspekulant setzt etwas auf Kosten von anderen um. Er erlebt ein großes Glück, wenn er ganz alleine schlauer war als alle anderen. Ich selbst fand es auch hervorragend, dass ich ganz alleine aus der ehemaligen DDR abgehauen bin, durch eigene Leistung. Ich hatte mir etwas ausgedacht und habe es hingekriegt, den Pass zu fälschen und im Westen anzukommen. Da sagt man sich: „Wow, jetzt hast du diesen ganzen Staatsapparat und alle Sicherheitssysteme überlistet!“ Man schreibt sich das schnell selbst zu. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so stimmt ... Wir müssen uns immer wieder fragen: „Wo ist das Individuelle? Sind Freude, Leidenschaft und Begeisterung tatsächlich als etwas zu beschreiben, das losgelöst von allen anderen erlebbar ist? Oder gehören die anderen immer dazu?“ Übertrieben lässt sich sagen: Wir können uns über gar nichts freuen, weil wir alleine gar nichts könnten – nicht einmal auf zwei Beinen gehen, nicht sprechen und auch keine zwei Wochen 46 sortimenterbrief 6/19
überleben, wären nicht die anderen gewesen, die uns dahin geführt haben. Wenn ich also später im Leben etwas tue, ist das immer auf den Schultern anderer „gewachsen“. So sehr wir uns auch einbilden, dass etwas unser Eigenes ist, kommt man damit in eine begriffliche Unschärfe, die in einer individualisierten Gesellschaft nicht so gerne gesehen wird. Wir glauben in unserer Selbstüberschätzung oft, dass wir keinen anderen brauchen, und beziehen unsere Individualität aus der Abgrenzung von anderen. Richtiger aber wäre beides gleichzeitig zu sehen: die Einzigartigkeit des Einzelnen – in der Verbundenheit mit anderen. VORTEIL: VERBUNDENHEIT Wir müssen uns bewusst werden, dass es am Ende keine richtige Freude geben kann auf Kosten von anderen – Begeisterung vielleicht schon. Die wirklich tiefe Freude gibt es nur in der Verbundenheit mit den anderen. Freude ist ein Gefühl, mit dem man andere nicht anstecken kann, aber andere können diese Freude miterleben. Sie wird nicht zu einem aufbrausenden und schaumartigen Gebilde. In der Begeisterung können wir uns verlieren, in der Freude aber nicht. Begeisterung ist ähnlich wie Verliebtheit, sie „schäumt“ immer über. Man neigt dazu, dass man den anderen gar nicht mehr sieht. Man interpretiert in den anderen etwas hinein, was man gerne hätte und berauscht sich an der Vorstellung, was der andere sein könnte. Wenn das zwei Menschen gleichzeitig machen, kann das eine sehr intensive Aktion werden. Nach einem halben Jahr wacht man auf und stellt fest, dass man sich geirrt hat. Manchen aber gelingt es, freizulegen was dahinter steckt. Je stärker es anfangs überschäumt, desto schwieriger wird es, dieses Eigentliche novitätenleseprobe zu finden. So wie die Verliebtheit etwas mit Begeisterung zu tun hat, hat die Liebe etwas mit Freude zu tun. Liebe ist stärker, stiller und tiefer. Begeisterung ist kurzfristig – die Freude nachhaltig. Begeisterung ist immer eine kurzfristige Reaktion, sie hält nicht lange an. Das darf sie auch nicht, sonst wär’s keine Begeisterung mehr. Es gibt Menschen, die tragen eine Freude im Herzen, die gar nicht mehr weggeht. DAS GEHIRN UND SEIN EIGENLEBEN Das Gehirn kann man betrachten wie ein lebendes System. Mit Beziehungen zwischen den Einzelteilen, wie eine Familie, ein Unternehmen, eine Stadt oder eine Gemeinschaft. Alle lebenden Systeme haben eine gewisse Struktur, sonst könnte man sie nicht definieren. Die Aufrechterhaltung dieser Struktur benötigt Energie. Dieses Grundgesetz folgt dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Der besagt sinngemäß, dass ein System zerfällt, wenn es die benötigte Energie zur Aufrechterhaltung seiner Struktur nicht mehr aufbringen kann. In diesem Fall verteilt sich die enthaltene Energie wieder im Weltall, das ist die Tendenz von allem. Es sei denn, das System entwickelt so viel Kraft, dass es seine Struktur aufrechterhalten kann. Dann bleibt es lebendig ... Mit 8 weiteren Porträts von • Georg Clementi • Laura Dekker • Gerold Tusch • Elisabeth Fuchs • Gabriele Gmeiner • Ralph Caspers • Barbara Bonney • Hildegard Meumann Geschichten, die inspirieren und motivieren. Lebensfreude, Erfüllung und Träume, die Wirklichkeit werden! Lassen Sie sich anstecken von der Kraft der Stille ebenso wie von der Begeisterung, die laut in die Welt gerufen wird. Micky Kaltenstein Stille 9 Porträts 144 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7025-0940-8, € 19,95 eISBN: 978-3-7025-8056-8 Micky Kaltenstein Begeisterung 9 Porträts 144 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7025-0939-2, € 19,95 eISBN: 978-3-7025-8055-1 Was mich wirklich begeistert, ist Gelassenheit. sortimenterbrief 6/19 47 Lesen Sie uns kennen. www.pustet.at
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