„LESEN: Abenteuer im Kopf“ – ein großartiger Erfolg wird fortgesetzt Die NÖ Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft freut sich über den Erfolg der Aktion „LESE-Bonus- Münze“ im Rahmen der Kampagne „LESEN: Abenteuer im Kopf“. Insgesamt wurden 400 Lesemünzen vor Weihnachten versendet und damit Niederösterreichs Lesebegeisterte in die Buchhandlungen gebracht. Der Facebook-Auftritt wird nun forciert. Die NÖ Fachgruppe unterstützt mit der Kampagne „LESEN: Abenteuer im Kopf“ den Buchhandel und die Verlage. Begleitet wird die Kampagne von einem Web- und Facebook-Auftritt sowie – bereits zum dritten Mal – dem Gewinnspiel „LESE-Bonus-Münze“. Die Aktion wurde vor Weihnachten auf der Facebook-Seite www.facebook.com/abenteuerimkopf mit zahlreichen Posts und einigen Werbeeinschaltungen unterstützt. Die Analyse der Social-Media-Tätigkeit zeigt dabei gute Ergebnisse: Von Mitte November bis Ende Dezember wurden so 27 043 Facebook-Nutzer:innen erreicht. 219 Besucher:innen wurden über Facebook dazu gebracht, am Gewinnspiel teilzunehmen. Die Fangemeinde wurde zudem innerhalb von sechs Wochen vervierfacht. Die Auswertung in Bezug auf die Zugriffe auf Postings zeigt auch, dass geteilte Beiträge von Autor:innen viel Aufmerksamkeit bekommen wie auch Markierungen von mehreren Accounts. Beiträge aus dem Leben und Sprüche funktionieren ebenfalls gut. Werbung, teilt Beiträge, Fotos und Videos der Geschäfte. „Schicken Sie uns einfach eine Nachricht über Facebook. Und selbstverständlich dürfen Sie auch unsere Beiträge teilen!“, so die Aufforderung der Fachgruppe. Für Buchhandlungen ist es auch eine Gelegenheit zu zeigen, wie kreativ sie sind und vor allem neue Stammkund:innen zu gewinnen. Die LESE-Bonus-Münze Um beim Gewinnspiel teilzunehmen und – mit etwas Glück – eine „LESE-Bonus- Münze“ im Wert von 10 Euro zu erhalten, gehen Kundinnen und Kunden auf die Website von „LESEN: Abenteuer im Kopf“ (www.abenteuerimkopf.at) und beantworten die Fragen, was für sie Lesen bedeutet und welches Buch für sie besonders lesenswert ist. Pro Person kann eine (gewonnene) Münze in einer niederösterreichischen Buchhandlung eingelöst werden. Die Buchhandlungen können die Aktion mit einem Plakat im Geschäft sowie online bewerben. Ziel der Aktion der niederösterreichischen Buch- und Medienwirtschaft ist es, zum Lesen zu animieren, Abenteuer im Kopf erzeugen und Lust am Lesen zu schaffen. Die Aktion LESE-Bonus-Münze wird auch 2023 wieder im Zeitraum November/Dezember stattfinden. Mehr Informationen zur Aktion bei der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft, Wirtschaftskammer Niederösterreich, E- Mail: buchmedien@wknoe.at. • Mehr Aktivitäten auf Facebook Advertorial Aufgrund des Erfolges postet die NÖ Fachgruppe auch während des Jahres Aktuelles, Informatives und Motivierendes rund ums Buch auf der Facebook-Seite. Jede und jeder kann so Teil der „Abenteuer im Kopf“-Facebook-Community werden und sich inspirieren lassen. Gleichzeitig folgt der Account auch gerne den Buchhandlungen auf der Plattform, macht Plakat & Header Website 30 sortimenterbrief 3/23
www.barbara-brunner.at buchrezensionen Die aktuellen Lesetipps von Dr. Barbara Brunner Liebe echte Menschen, diese Geschichte ist richtig schräg: Da entdeckt Professor Nathaniel Riemer von der Uni Potsdam im Zuge von Recherchen zu künstlicher Intelligenz und humanoiden Robotern einen Hinweis auf ein Buch des Wiener Wissenschaftsjournalisten Leo Silberstein mit dem Titel Seine Exzellenz der Automat. Das Buch ist allerdings schon 1907 erschienen und es gibt davon weltweit nur noch drei Exemplare. Worum geht’s? Der geniale Physiker und Ingenieur Frithjof Andersen konstruiert einen vollkommenen Androiden, dem er durch unzählige, ineinandergreifende mechanische, chemisch-physikalische und mathematische Operationen Leben einhaucht. Der Sprachautomat des künstlichen Menschen ist so eingerichtet, dass er auf bestimmte Stichworte reagieren und längere Reden und Konversationselemente vortragen kann, welche den Eindruck entstehen lassen, es handele sich um selbstständig entwickelte Ansichten eines Individuums. Körperbau, Gesichtszüge, Haut und Haare, das Pulsieren der Adern und selbst die leisesten Gefühlsregungen imitieren den Menschen mit seinen individuellen Eigenarten auf so natürliche Weise, dass die perfekte Täuschung gelingt. Nachdem Frithjof auch Geld verdienen will, führt er den Androiden einem Konsortium von Bankern und Industriellen vor – und während der Diskussion darüber, wie man dieses Wunderwerk am besten der Öffentlichkeit präsentiert, erhebt sich der Golem und verschwindet. Nun sind auch die Financiers weg und Frithjof muss – ganz wie Goethes Zauberlehrling – die Geister, die er rief, wieder einfangen. Dass ihm dies nicht gelingt und ihn stattdessen beinahe ins Irrenhaus bringt, war zu erwarten. Lars Andersen, so nennt sich der Android jetzt, bringt es in kürzester Zeit zu Ansehen und Reichtum. Niemandem in seiner Umgebung fällt auf, dass es sich um keinen Menschen aus Fleisch und Blut handelt, ist er doch eine bewunderte, ebenso brillant wie eiskalt kalkulierende Maschine. „An Stelle der Gefühle hatte Andersen dafür gesorgt, dass eine kleine phonographische Walze alle die schönen Redensarten enthielt, mit denen man Karriere macht, die edlen Empfindungen, die auf ihr Recht pochende Überzeugung, den unentwegten Mannesmut, Königstreue und Vaterlandsliebe, Gottesfurcht und Biederkeit – alles schauspielerisch abschattiert in vieltönigen saftigen Phrasen, mit Sopranund Altschattierung.“ Die Reichen und Mächtigen scharen sich also um Lars Andersen und hängen an seinen Lippen. So schlägt er einmal seinen Geschäftspartnern vor, sich die öffentliche Meinung zu kaufen: „Wir gründen eine Gesellschaft von 6, 10 oder 20 Milliönchen und kaufen etwa 20 erste Blätter auf. Wir haben damit die Residenz, ja, das ganze Reich in der Tasche. Es gibt dann keine anderen Ansichten mehr, als die unsern. Wir sind die öffentliche Meinung, das öffentliche Gewissen. Der Schriftsteller, der ein Buch schreibt, der Dichter, der ein Theaterstück auf die Bühne stellt, die Sängerin oder der Geigenvirtuose, der Naturforscher und der Nationalökonom, sie sind alle von uns abhängig, sie sind alle Wir. Die Industrie erzeugt nur das Gute, das wir gut finden. Den Gesetzgeber, der nicht nach unserer Pfeife tanzt, machen wir lächerlich, den Staatsmann, der vor uns nicht den Hut abzieht, bringen wir in Mißkredit, wir die öffentliche Meinung, das öffentliche Gewissen ...“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Durch eine „Permutationsmaschine“ können Textteile verändert und neu zusammengesetzt werden, also das einmal Gelogene kann neu umgelogen werden. Weil: „Die Zukunft gehört dem Journalismus. Wenn der Mann der Druckerschwärze Mann der Tat wird, gehört ihm die Erde! Er holt Livingstone aus dem schwarzen Erdteil, nimmt mittels Ballon Besitz vom Nordpol, folgt den Siegesspuren der Armeen, lanciert Staatsmänner und führt die Völker am übergüldeten Nasenring der Ideale. Die Politik gehört uns auf Gnade und Ungnade! Aber nur einen Staatsmann werden wir immer hochhalten, nur einer soll unser Ideal sein: Der Staatsmann mit möglichst wenig Ideen und vielen Versprechungen.“ „Kein einziges jener Worte fehlt, mit denen man nichts beweist, aber viele überzeugt und jeden zum Schweigen bringt“, sagte sein Schöpfer einmal über die Programmierung des Androiden – und es kam, wie es kommen musste: „Ohne Herz konnte der Android ein berühmter Großindustrieller werden, ohne Hirn sogar Minister.“ Als der Android schließlich einen Krieg vorzubereiten beginnt und das Volk seine Misere in Hurrapatriotismus ertränkt, sieht sich Frithjof Andersen in der Pflicht, sein von ihm geschaffenes Geschöpf zu zerstören. Dieser Roman ist zum einen erschreckend visionär, er ist aber zum anderen auch in der Einschätzung der sozialen und politischen Lage ebenso zeitlos wie unglaublich zynisch, und die vielen Menschen, die die Nebenhandlungen bevölkern, werden mit einer Schärfe porträtiert, ja vorgeführt, die beim Lesen das Lachen im Hals stecken lässt. Ob es sich um Liebesgeschichten und Heiratssachen handelt, um Schulwesen, Wissenschaft, Beamtentum oder das Verhältnis von Regierenden zum Volk – man spürt in jeder Zeile, dass Leo Silberstein alias Leo Gilbert als Journalist ein Zeitgenosse von Karl Kraus war. Gilbert starb 1932 in Wien, seine Schriften und Bücher wurden 1933 vom NS-Regime „aussortiert“. Die Neuausgabe (erscheint in der Edition W des Westend Verlags) sollten Sie unbedingt lesen! Ihre Barbara Brunner 320 Seiten, Hardcover 978-3-949671-06-7 € 25,70 | Edition W ET: 13. März sortimenterbrief 3/23 31
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Erscheint am 16. März Von Walther
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