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sortimenterbrief November 2020

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe November 2020.

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uchhandelsstatements Buchhandelsumfrage zum nahenden Weihnachtsgeschäft »Das heurige Weihnachtsgeschäft wird online gut laufen!« Helmut Zechner, Heyn/Klagenfurt Wie würden Sie Ihr Geschäftsjahr bisher bezeichnen? Zechner: Im Moment sind die Ergebnisse besser als 2019. © Helge Bauer Bair: Bislang (Stand 5. Oktober 2020) blicken wir auf ein Wechselbad der Gefühle zurück: Nach einem sehr guten Start ins Geschäftsjahr (Jänner bis Mitte März) sind auch die Monate Mai bis September sehr zufriedenstellend und erfreulich verlaufen. Unsere Online- Shops haben einen unglaublichen Aufschwung erlebt, die Datenleitungen haben geglüht, und unsere Teams zur Abwicklung der unzähligen Online- Bestellungen waren schwer gefordert. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir in dieser Phase zahlreiche neue Kunden begrüßen konnten, die uns auch nach der Wiedereröffnung der Shops als Kunden erhalten geblieben sind und festgestellt haben, dass „buy local“ sowie „click&collect“ beim stationären Händler wertvoll und sinnvoll sind. Hofinger: Gleichbleibend: Wir konnten im Buchbereich wachsen und hier durch den starken Verkauf einiges an Verlusten der wegfallenden Erstkommunionen, Taufen etc. aufholen. Wie verlief das Corona-Jahr bislang? Zechner: Bislang lief es gut. Hofinger: Im Buchbereich relativ positiv – trotz verschiedener Veranstaltungen, die abgesagt wurden, konnten wir gerade im September wieder einiges aufholen. Die Kunden sind sehr positiv gestimmt und halten sich an alle Vorgaben, um ein sicheres Einkaufserlebnis zu garantieren. Wagner + Kößler: Nach den ersten Schockminuten haben wir sofort reagiert. Uns war klar, wenn unsere Kunden nicht in den Laden können, müssen wir zu ihnen nach Hause. Wir haben über Facebook das Live- Format „Seeseiten Literaquarium“ und „Seeseiten Mini-Literaquarium“ entworfen – einen täglichen Buchtalk aus unserer Buchhandlung: Um 12.15 Uhr und um 17 Uhr haben wir für Groß und Klein ein Bilderbuch vorgelesen. Ein Fahrradlieferservice wurde installiert und der Webshop durch attraktive weitere Zahlungsmethoden erweitert. »Gerade in diesen Zeiten werden Bücher gerne gelesen!« Schwarz: Natürlich sehr differenziert. Ich sehe das Positive. Viele Leser haben die regionale Buchhandlung wiederentdeckt. Das Plautz-Team hat unglaubliche Ideen zur Kundenberatung im Lockdown gefunden. Schöberl: Verblüffend! Die Leser wollen eindeutig weiterhin überwiegend stationär mit Stoff versorgt werden. »Unsere Onlineshops haben einen unglaublichen Aufschwung erlebt!« Mag. Stephan Bair, Tyrolia/Innsbruck Melanie Hofinger, Veritas/Linz Bair: Die coronabedingte Schließung unserer 18 Standorte für einen Monat, für die großen Filialen bzw. jene in Einkaufszentren sogar für 1,5 Monate, war ein harter Schlag, der auch durch die positive Entwicklung im Online-Geschäft und die gute Geschäftsentwicklung in den letzten Monaten natürlich nicht kompensiert werden konnte. Auch nach der Wiedereröffnung mussten wir Öffnungszeiten teilweise reduzieren, weil die Frequenz doch deutlich geringer war als vorher. Denn wer geht in Zeiten wie diesen, wenn überhaupt, länger als nötig einkaufen und bummeln? Insofern ist das heurige Jahr bislang schlechter als das Jahr 2019 verlaufen. Wagner + Kößler: Wir haben bis jetzt ein großartiges Geschäftsjahr und sind guter Dinge, dass das Weihnachtsgeschäft ähnlich erfreulich laufen wird. Schwarz: Da bin ich selbst neugierig. Ich vermute, dass es besser wird. 18 sortimenterbrief 11/20

»Wir sind guter Dinge, dass das Weihnachtsgeschäft erfreulich wird!« Bettina Wagner + Johannes Kößler, Seeseiten/Wien Schöberl: Besser. Wie schätzen Sie das heurige Weihnachtsgeschäft ein? Zechner: Ich denke, dass es online gut laufen wird. Was das stationäre Geschäft betrifft, bin ich unsicher. Hofinger: Es wird auf jeden Fall spannend werden, man kann es meiner Meinung nach noch nicht wirklich einschätzen, ob die Kauflust so groß sein wird wie in den Jahren zuvor. Wobei man schon sagen muss, dass wir im Handel eine „gesegnete“ Branche sind, da Bücher gerade in dieser Zeit gerne gelesen werden. Bair: Bezüglich des anstehenden Weihnachtsgeschäfts müssen wir davon ausgehen, dass sich wiederum viel vom stationären in den Online-Bereich verlagern wird und die Menschen eventuell auch schon früher als bisher mit ihrem Weihnachtseinkauf beginnen bzw. diesen früher abschließen wollen. Die Verweildauer in den Geschäften wird sicher deutlich kürzer als bisher sein und sich eher auf das Notwendige beschränken. Hier eine Gesamtprognose abzugeben, ist schwierig, wir sind aber wie immer vorsichtig optimistisch, dass wir auch heuer ein gutes und erfolgreiches Weihnachtsgeschäft erleben werden, trotz und mit Corona! © Daniel Eggerstorfer Wagner + Kößler: Es wird sicher sehr intensiv, auf der einen Seite der Webshop für all jene, die nicht in den Laden kommen wollen, und auf der anderen Seite ein volles Haus im Geschäft. Wir haben unser Team im Juni aufgestockt und wieder einen Lehrling aufgenommen. Schwarz: Ich vermute, dass viele Kunden die Einkaufszentren und Adventmärkte meiden werden und die örtlichen Buchhandlungen bevorzugen. Schöberl: Gut, viele haben das Lesen wiederentdeckt. buchhandelsstatements Hofinger: Natürlich wird die Biografie von Barack Obama im November sehr stark von uns eingeschätzt. Auch ein starker Titel im Weihnachtsgeschäft wird Sternschnuppen über dem Heimweg von Monika Nemeschek, der bereits im Spätsommer sehr gut begonnen hat. Im Kinderbuchbereich setzen wir auf das wundervolle Kinderbuch Gebratene Mandeln für Grisou aus dem Tulpian Verlag, da uns die Illustrationen hier besonders gut gefallen und die Geschichte bezaubernd ist. Bair: Es wird bei uns wahrscheinlich die Belletristik sein, und da vor allem die österreichischen Neuerscheinungen dieses Jahres, aber sicher auch ein paar andere. Welche Titel konkret? Keine Ahnung. Vielleicht: Die unaufhörliche Wanderung von Karl-Markus Gauß, flüchtig von Hubert Achleitner und Der letzte Satz von Robert Seethaler ... »Viele Leser haben die regionale Buchhandlung wiederentdeckt!« Claus Schwarz, Plautz/Gleisdorf Wagner + Kößler: Wir kreieren unsere eigenen Bestseller in den Seeseiten, das zeichnet uns aus. Schwarz: Große Nummer EINS – der neue Stipsits, Uhudler-Verscbwörung. Als persönlichen Plautz-Bestseller: Malvita von Irene Diwiak, und im Jugendbuch: Poznanski mit Cryptos. Welche drei Titel sehen Sie als große Umsatzbringer im Weihnachtsgeschäft? Zechner: Es ist für mich noch zu früh für eine Einschätzung. »Viele haben das Lesen wiederentdeckt!« Rotraut Schöberl, Leporello/Wien Schöberl: Ich sehe eher die Vielfalt: ob bei den Romanen, den Sachbüchern, den boomenden Kochbüchern – und noch mehr beim Kinderbuch. Bei uns ist sicherlich meine Katzenkrimisammlung Mord auf leisen Pfoten ein absoluter Bestseller. :-) Danke für die Gespräche! sortimenterbrief 11/20 19


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