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sortimenterbrief November 2020

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe November 2020.

verlagsstatements

verlagsstatements Kurzinterviews zum Themenschwerpunkt Regionalkrimis Gehören Regionalkrimis im Stay-at- Home-Jahr eher zu den Gewinnern? Pötzelsberger: Aus unserer Sicht sind die Regionalkrimis eindeutig Gewinner in der aktuellen Situation. Wir sind mit unserer Servus-Krimi-Reihe bekanntlich noch nicht lange am Markt aktiv, verzeichnen aber trotz Corona erfreuliche Abverkaufszahlen. Bei ersten Titeln steht bereits ein Nachdruck an. Müller: Ich denke, die Region an sich gehört 2020 zu den Gewinnern. Viele Menschen haben während des Lockdowns entdeckt, dass man auch bei der Buchhandlung des Vertrauens wunderbar online bestellen kann und das gewünschte Buch teilweise sogar schneller in der Hand hat, als wenn man es bei den Online-Riesen kauft. Und ja, bei uns ist durchaus der Eindruck entstanden, dass es die Leute gedanklich in die schönen Urlaubsregionen zieht, ob nun mit Regio-Krimis ins Weinviertel und nach Wien oder mit Destinationskrimis an die Côte d’Azur. »Wir blicken sehr zuversichtlich ins Weihnachtsgeschäft!« Florian Pötzelsberger Benevento, Sales Manager Gmeiner: Im Vergleich zur allgemeinen Belletristik konnten sich Regionalkrimis durchaus behaupten. Gerade in Zeiten von Impulskäufen ist ihre selbsterklärende und klar erkennbare Positionierung im Handel von Vorteil. Ein Wien-Krimi ist nun mal ein Wien-Krimi. Während des Lockdowns haben auch wieder viele das Lesen für sich entdeckt. Als Unterhaltungslektüre bietet sich der Regionalkrimi hervorragend dafür an. Emons: Gerade durch das Stay-at-Home- Jahr wurde den Regionalkrimis noch »Viele Menschen haben entdeckt, dass man auch bei der Buchhandlung des Vertrauens wunderbar online bestellen kann!« mehr Beachtung geschenkt. Urlaub zu Hause und vor der eigenen Haustür sind die Themen, die die Menschen in dieser Zeit beschäftigt, da sind regionale Themen besonders attraktiv. Mayr: Die Krise, die uns mittlerweile schon mehr als ein halbes Jahr lang beschäftigt, hat in vielen Bereichen zu einer Umorientierung geführt – hin zu »Als Unterhaltungslektüre bieten sich Regionalkrimis hervorragend an!« Armin Gmeiner, Gmeiner-Verleger Linda Müller Haymon, Lektorat/Programm mehr Regionalität. Dieses Umdenken macht auch vor dem Bücherregal nicht halt. Und so hat das Interesse an Regionalkrimis zugenommen. Die Besinnung auf das Bekannte, Regionale gibt in unruhigen Zeiten womöglich Sicherheit. Gute Krimis bringen aber auch Abwechslung vom (oftmals beschwerlichen) Alltag. Wie könnte man Regionalkrimis im Handel ideal inszenieren? Pötzelsberger: Ich denke, der Reihencharakter erhöht die Wahrnehmung beim Kunden – vor allem bei entsprechender Präsentation. Die Servus-Krimis sorgen unter anderem durch den Farbschnitt optisch für zusätzliche Aufmerksamkeit. Gmeiner: Regionalkrimis müssen klar in der Kriminalliteratur positioniert werden. Dies ist wichtig, da sich dort die Zielgruppe bewegt. Thementische wie zum Beispiel „Alpenkrimis“, „Steiermarkkrimis“ oder auch „Kulinarikkrimis“ erhöhen zudem die Sichtbarkeit im Handel. Dasselbe gilt auch für eine Präsentation im Schaufenster. Emons: Wir haben für den Handel ein reiches Plakatangebot wie emons: #Heimat, emons: Die Alpen sehen und sterben, emons: Sehnsuchtsorte, emons: Fernweh, mit denen man Tische und Schaufenster dekorativ bespielen kann. 24 sortimenterbrief 11/20

»Gerade durch das Stay-at-Home-Jahr wurde den Regionalkrimis noch mehr Beachtung geschenkt, und regionale Themen sind besonders attraktiv« Mayr: Als Verleger von österreichischen Regionalkrimis ist es natürlich immer wünschenswert, wenn das eigene Genre optimal in Szene gesetzt wird. Der Buchhandel hat diesbezüglich in den letzten Jahren bereits wichtige Schritte gesetzt, die für mehr Sichtbarkeit von Regionalkrimis sorgen. Buchhandel und Verlage sind Partner, wenn es darum geht, für den Leser das Kulturgut Buch so ansprechend wie möglich zu präsentieren. Aber lassen Sie mich – da ich auch einige Zeit in der Sportbranche im Marketing gearbeitet habe – ein kleines Gedankenexperiment anstellen: Im Sporthandel werden mitunter ganze Stimmungslandschaften aufgebaut, um Sportlern die Lust aufs Wandern oder Schifahren zu suggerieren. Es wäre spannend zu sehen, ob dies auch in der Buchbranche funktionieren könnte, eventuell mit einer kleinen Erlebniswelt für Krimis im Buchhandel oder auf Buchmessen. Was erwarten Sie sich vom Weihnachtsgeschäft? Pötzelsberger: Wir blicken sehr zuversichtlich auf das Weihnachtsgeschäft. Eine Herausforderung wird dieses aber sicherlich für unsere Auslieferungen – es wird wohl in kleineren Tranchen, dafür aber öfter bestellt werden. Gerade im Endspurt erfordert dies ein gutes Zusammenspiel zwischen Druckerei, Transportpartner, Verlag und Auslieferung. Gmeiner: Das diesjährige Weihnachtsgeschäft ist schwer einzuschätzen und stark von der Corona-Lage vor Ort © Britta Schmitz Ulrike Emons Emons, Marketing abhängig. Ich gehe davon aus, dass in den Innenstädten Menschenmassen gemieden werden und somit auch die Frequenz im Einzelhandel sinkt. Ob der Onlinehandel dies auffangen kann, bleibt abzuwarten. Mayr: In der derzeitigen Lage ist eine Voraussage äußerst schwierig, da sich die Rahmenbedingungen ständig ändern (können). Derzeit überwiegt aber trotzdem die Zuversicht, dass sich das Weihnachtsgeschäft positiv gestaltet. Welche Regionalkrimis sehen Sie, besonders für Österreich relevant, als Geschenktipp? Müller: Ich denke, dass besonders diese Regionalkrimis wunderbare Geschenke sind: Leichen, die auf Kühe starren ist eine herrlich unterhaltsame Krimödie von Tatjana Kruse, die in Kitzbühel spielt. Ins Ausseer Land nimmt uns einmal mehr Herbert Dutzler in Letzter Jodler mit, dieses Mal gerät Ermittler Gasperlmaier zwischen die Fronten von Schlager und echter Volksmusik. Und wer genug hat von Kälte und Schnee, der verlagsstatements kann mit Edith Kneifls Wellengrab auf die griechischen Inseln oder mit Ingrid Walthers Madame Beaumarie und die Melodie des Todes nach Südfrankreich reisen und sich am Mittelmeer aufwärmen. Gmeiner: Als besonderen Geschenktipp kann ich die neue Hardcover-Ausgabe des historischen Wien-Krimis Die Naschmarkt-Morde von Gerhard Loibelsberger empfehlen. Dasselbe gilt auch für den Salzburg-Krimi Jedermanntod von Manfred Baumann, den wir – passend zum Jubiläum der Salzburger Festspiele – ebenfalls als Hardcover-Ausgabe neu aufgelegt haben. Mit Wenn das Licht gefriert von Roman Klementovic findet sich auch das passende Geschenk für Thriller-Fans. Emons: Wir hoffen, dass uns die Leser weiterhin die Treue halten und unser Weihnachtskrimi Leise rieselt der Tod von Uli Aechtner nicht wörtlich zu nehmen ist. Alle unsere Regionalkrimis sind empfehlenswert: Mord im Auwald von Beate Maly, Wiener Hundstage von Michael Horvath, Waidmannsruh von Alexandra Bleyer, Tod im Schilcherland von Isabella Trummer ... »Das Interesse an Regionalkrimis hat zugenommen. Gute Krimis bringen Abwechslung vom Alltag!« Mag. Wolfgang Mayr, Verlag Federfrei Mayr: Meine drei Geschenktipps – welche natürlich in unserem Verlag erschienen sind: ;-) – Teufelsblüten von Lisa Gallauner, Mord im Dos Santos von Marie Anders und Bachkantate von Ernst Schmid. Danke für die Gespräche! sortimenterbrief 11/20 25


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