ancheninterview Im Gespräch mit Sandra Wild Leitung Moser in Graz und Morawa in Seiersberg »Das Buch wurde zum (Über-)Lebensmittel für die lesende Bevölkerung!« Frau Wild – Gratulation, Sie haben die Leitung der Buchhandlung Moser in Graz übernommen. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Wild: Zuallererst möchte ich gerne zum Ausdruck bringen, dass ich mir der großen Fußstapfen bewusst bin, in die ich trete, und die Erwartungen hoch sind. Herr Franz Kriutz hat dem Haus eine literarische Identität gegeben, die ich gerne in der Form weiterführen möchte. Aber ich möchte auch einige Optimierungen vornehmen. Wir werden im November das Kinderbuch-Segment ins Erdgeschoß übersiedeln, weil hier der Platz für Kinderwägen und größere Familiengruppen optimal gegeben ist. Bleiben Sie auch weiter für Seiersberg zuständig? Wild: Ja, ich habe auch in der Vergangenheit schon mehr als eine Morawa-Filiale geführt, und ich kann auch hier in vollem Umfang auf ein perfekt eingespieltes Team bauen, das dies in jeder Hinsicht ermöglicht! Welchen Stellenwert nimmt der Bereich Sachbuch bei Moser generell ein? Wild: Da Graz sowohl eine Universitätsstadt ist als auch Sitz vieler weiterer Bildungseinrichtungen und darüber hinaus die Grazer eine breite Bildungsschicht besitzen, besteht die Notwendigkeit, in allen Bereichen von Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst, Kultur etc. sowohl Basiswerke als auch stets die aktuellsten Neuerscheinungen anzubieten. Das Sachbuch ist zweifellos neben der Belletristik und dem Kinderbuch mittlerweile (aufgrund Corona) das drittgrößte Standbein in unserem Sortiment. Haben Sie mit Blick auf die Covid- 19-Pandemie Beobachtungen zum Kaufverhalten im Sachbuch-Bereich gemacht? Wild: Wir haben die wunderbare Erfahrung gemacht, dass während der gesamten bisherigen Zeit der Pandemie auch das Buch zum (Über-)Lebensmittel für die lesende Bevölkerung wurde. Besonders die Homemade-, DIY- und Lebenshilfe-Bereiche haben zu Anfang geboomt, gefolgt von Ratgebern zu wirtschaftlichen und personaltechnischen Fragen. Die Reiseabteilung hat in diesen Tagen verständlicherweise gelitten! Jetzt, da sich das Leben wieder bis zu einem gewissen Grad normalisiert hat, kann ich behaupten, dass wieder jede Warengruppe ihre Interessenten findet. Der Umsatz verteilt sich auf das gesamte Haus Moser – allein die Reiseabteilung wird noch etwas gemieden. Welche Genres sind neben dem Sachbuch im Moment gefragt? Wild: Sehr stark das Kinderbuch, aber auch die Puzzles und Gesellschaftsspiele erfreuen sich bei uns großer Beliebtheit. Nicht zu vergessen die regionalen Krimis und auch die Kochbücher mit regionalem Bezug. Wie sieht es zurzeit mit der Frequenz auf der Fläche aus? Wild: Wir können nicht klagen, jedoch merken wir schon, dass die Kunden sich auf Weihnachten vorbereiten und die Weihnachtseinkäufe früher erledigen. Ein herausragendes Kennzeichen bei Moser waren schon immer die vielen Lesungen und Buchpräsentationen, die vor Ort stattgefunden haben. Wie handhaben Sie das schwierige Thema Veranstaltungen derzeit? Wild: In der Buchhandlung Moser wird die Veranstaltungskultur nach wie vor gepflegt werden. Die Grazer Bevölkerung erwartet das – wie ich meine – auch von mir und ich bin selbstverständlich bereit, mit meinem engagierten Mitarbeitern dieses Stück Lesekultur zu erhalten und weiterhin, wie auch unter Franz Kriutz, zu ermöglichen. Wir hatten in diesem Herbst bereits zwei erfolgreiche Veranstaltungen mit Paul Pizzera und Karim El-Gawhary, die trotz der Coronabestimmungen gut über die Bühne gegangen sind. Haben Sie unter den aktuellen Sachbüchern einen persönlichen Favoriten – evtl. auch fürs Weihnachtsgeschäft –, den Sie uns gerne empfehlen möchten? Wild: Ja, auf jeden Fall das Kochbuch Backen mit Roggensauerteig des Steirers Christian Ofner, aber auch den Titel Selbstverständlich ist nichts mehr von Hans Bürger, der genau den Zeitgeist trifft. Zur Unterhaltung empfehle ich gerne Omama von Lisa Eckhart! Danke für das Gespräch! 56 sortimenterbrief 11/20
„Ein großartig geschriebenes Meisterwerk, ein wunderbar verständliches Buch und ein wahres Lesevergnügen.“ Brian Lewis, Historiker und Professor an der McGill University, Montreal Die Erfindung der Sauberkeit in der westlichen Welt Gesund, sauber und schön – was heute selbstverständlich ist, definiert Peter Ward in seinem Buch Der saubere Körper. Eine moderne Kulturgeschichte als kulturelle und wirtschaftliche Konstruktion der westlichen Welt. Er untersucht die Erfindung der Körperpflege und beschreibt die sich ändernden Schönheitsstandards seit dem 17. Jahrhundert. Seine Geschichte der Sauberkeit, die neue Wohnstandards und staat liche Hygienemaßnahmen ebenso einschließt wie Waschmaschinen und Seifenwerbung, ermöglicht einen überraschend neuen Blick auf den kulturellen, technologischen und wissenschaftlichen Wandel in Europa und Nordamerika. Deutsche Erstausgabe 17 x 23 cm, 336 S., ca. 28 Abb., geb. mit Schutzumschlag, Leseband 35,– € (D) ISBN 978-3-9820807-2-7
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