uchrezension Wo in Wien die Götter thronen ... Der aktuelle Lesetipp von Dr. Barbara Brunner www.barbara-brunner.at Liebe Sterbliche, Über der Welt und den Zeiten ist der Titel eines Buches, nein, eines Prachtbandes, dessen Lob ich hier singen werde: Christine de Grancy, immerhin eine der 100 weltbesten FotografInnen (Photo France), öffnet ihr Archiv mit Bildern, die sie über die Jahre auf den Dächern von Wien gemacht hat, wo sie quasi zu Besuch bei den Göttern war: Abenteuerlich sind die Berichte über die Entstehung der Bilder – so kletterte Christine de Grancy einmal in Begleitung eines Feuerwehrmannes in die Kuppel des Michaelertraktes, um sich ganz oben durch eine Luke zu zwängen, und stand dann mit einem Bein auf dem schiefen Dach, das andere hielt der Feuerwehrmann fest, bis das Licht stimmte und sie auf den Auslöser drücken konnte: ments scheinbar in Richtung des Justizpalastes lenkt, oder: Was will einer der Rossbändiger vor dem Parlament? Ein Schelm, der Übles denkt! Nikes Quadriga und das Hufgetrappel auf dem Parlament, im Hintergrund der Justizpalast, 1992 Vieles lernt man nicht nur über die Götterwelt, sondern auch über die Gebäude, die durch sie quasi dem Himmel nähergebracht werden sollen. Auch über viele andere Wiener Denkmäler und Plätze sowie Persönlichkeiten aus der Geschichte wird erzählt – so z. B. über Gerard van Swieten, der nicht nur der Leibarzt von Maria Theresia, sondern auch der Leiter der Bücherzensur-Hofkommission war, der sich daneben auch dem Kampf gegen den Aberglauben widmete – auf seinem ehemaligen Wohnhaus in der Rotenturmstraße steht daher wenig überraschend Fortuna. mann, Rupert Henning, Pavel Kohut, Cornelia Travnicek, Esra Özmen, Karl-Markus Gauß, György Dalos, André Heller oder Ernst Wichner, die sich mit ihrem Wien und den aus der oder in die Zeit gefallenen Göttern sehr persönlich auseinandersetzen, poetisch, kritisch, fragend, lyrisch und ebenso erhellend wie oftmals auch erheiternd. Und es sind auch die vielen kleinen Abbildungen am Ende jedes Kapitels mit den ergänzenden Geschichten und Informationen zu Gott, Haus und Geschichte. Dieses Buch, liebe Menschen, ist eine Freude für das Auge ohnegleichen. Es erreicht mit seiner Poesie das Herz und mit seinen Geschichten auch das Hirn. Zum Abschluss sozusagen das Bild, für das de Grancy 2004 neun Stunden auf dem Dach der Hofburg ausgeharrt hat, bis sie die zum Abschied scheinbar winkende Göttin Fama im Bild einfangen konnte: Alle Fotos: © Christine de Grancy Putti auf der Michaelerkuppel, 1980 Der Blickwinkel ihrer Götterbilder ist meist mit viel Ironie und Hintersinn gewählt, wie auch die Geschichten mitunter zum Schmunzeln anregen: Oder gibt es eine Erklärung dafür, warum sich gerade auf dem Dach der Hofburg die Statue der Fama, der Göttin der Gerüchte, befindet? Dass Pallas Athene als Göttin der Weisheit und der Kriegstaktik vor dem Parlament steht, hat irgendwie Sinn, warum aber auf der Staatsoper das Dichterross Pegasus einmal mit der klassischen und einmal mit der romantischen Dichtung auf dem Rücken steht, auf dem Burgtheater hingegen der Apoll mit der Lyra, das regt zum Nachdenken an. Oder warum die Siegesgöttin Nike den Triumphwagen auf dem Dach des Parla- Man erfährt, warum auf dem Gebäude des NÖ Gewerbevereins ebenfalls Pallas Athene thront und dass ebendiese Pallas Athene – hier vermutlich in ihrer Funktion als Göttin der Weisheit – auf der Kuppel des Kunsthistorischen Museums über die dortigen Schätze wacht. Welche „Götter der Wissenschaft“ wiederum vom Dach des Naturhistorischen Museums auf Wien blicken, über ihnen Helios, der Sonnengott, und warum es in Wien keine Statue der Mnemosyne, der Göttin der Erinnerung gibt ... dieses und vieles anders erfährt man in Wort und Bild. Was macht dieses Buch über die grandiose Bildsprache hinaus so besonders? Es sind auch die Texte von Achim Benning, Wolfgang Maderthaner, Maja Haderlap, Ljuba Arnautovic, Selina Teich- ´ Fama, die Göttin am Dachrand der Neuen Hofburg vor dem Heldenplatz, 2006 Begeben Sie sich auf die Reise, dorthin, wo die Götter thronen. Dazu wünsche ich Ihnen jetzt schon himmlisches Vergnügen. Ihre Barbara Brunner 224 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-9503-4669-9, € 45,– Verlag Die2 – Mercedes Echerer 54 sortimenterbrief 11/21
Geschichte und Kultur bei Elsengold Reinhard Mandl Rund um Wien in 24 genussvollen Etappen Geschichte - Landschaft - Kultur 192 Seiten, 19 x 26 cm, ca. 200 farbige Abbildungen Hardcover € 28,00 978-3-96201-079-9 „Reinhard Mandl führt humorvoll und tiefsinnig auf 24 gut beschilderten Etappen rund um Wien zu historischen Schauplätzen, schattigen Gastgärten und zahlreichen historischen Heurigenbetrieben.“ Kronen Zeitung Katharina und Antonin Schmidt-Chiari Österreichische Geschichte Kalender 2022 56 Blatt, 24 x 32 cm 53 Abbildungen, vierfarbig Spiralbindung € 22,00 978-3-96201-068-3 „Als Geschenk eignet sich der Kalender hervorragend. Woche für Woche wartet ein bemerkenswertes Ereignis.“ Die Presse Regina Stürickow Kommisar Gennat und der Anschlag auf den Orientexpress Kriminalroman | Gennat-Krimi, Band 3 304 Seiten, 14,5 x 21 cm Klappenbroschur € 16,50 978-3-96201-070-6 1931 wird in Berlin und Wien ein Eisenbahnattentäter gejagt. Der legendäre Berliner Kommissar Ernst Gennat ermittelt mit Witz und Charme in der österreichischen Hauptstadt. Die Story beruht auf einem echten Kriminalfall. Reinhard Mandl Wien bei Nacht Reinhard Mandl Wien gestern und heute Mit einem Vorwort von Thomas Hofmann Edgard Haider Wien 2000 Jahre Geschichte Harald Seyrl / Max Edelbacher Verbrechen in Wien Historische Kriminalfälle im 20. Jahrhundert 144 Seiten, Querformat 30 x 24 cm 176 farbige Abbildungen Hardcover € 30,00 978-3-96201-059-1 112 Seiten, Querformat 30 x 24 cm 100 Abbildungen Hardcover € 25,00 978-3-96201-027-0 232 Seiten, 22 x 29 cm 142 Abbildungen Hardcover mit Schutzumschlag € 32,00 978-3-96201-040-9 208 Seiten, 17 x 24 cm 158 Abbildungen Hardcover mit Schutzumschlag € 25,00 978-3-96201-026-3 „Eine fotografische Liebeserklärung an urbane Nachtschwärmer.“ Der Standard „Ein faszinierender Blick auf den Wandel, den Wien über die Jahrzehnte vollzogen hat.“ Club Wien „Ein besonderes, ein großartiges Wienbuch.“ Bücherschau „Einfach ein ‚Must-have‘ für jeden, den Kriminalfälle abseits von Boulevardberichterstattung interessieren.“ Polizeizeitung BESTELLUNGEN: Mohr Morawa Buchvertrieb Telefon: 01-68014-5 Fax: 01-68014-140 E-Mail: bestellung@mohrmorawa.at VERLAGSVERTRETUNG ÖSTERREICH: Verlagsagentur Erich Neuhold Tel. 0664-9165392 Fax: 0810-9554-464886 E-Mail: buero@va-neuhold.at
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