© Mooslechner privat © Mooslechner privat Ossi Hejlek im Gespräch mit Walter Mooslechner »Wir haben die Verpflichtung, das Wasser für unsere Nachwelt zu erhalten.« Advertorial Sie spannen im Buch einen weiten Themenbogen, mehr als der Titel Gebirgswasser vermuten lässt. Mooslechner: Das Hauptthema ist Gebirgswasser, Schnee und Eis – aber es geht auch um Pflanzen und Tiere. Die Themen wuchsen mit den Recherchen mit. Der Nationalpark Hohe Tauern beispielsweise ist ein einzigartiges Wasserschloss mit 551 Gebirgsseen, 279 Bächen, 26 großen Wasserfällen und 342 Gletschern. Das ist eine Welt für sich, die sich ständig verändert. Sie waren Förster und haben mit dem neuen bereits zehn Bücher geschrieben. Wie kamen Sie zum Schreiben? Mooslechner: Förster war mein Traumberuf. Ich habe mich immer für die Geschichte meiner Region interessiert, war Obmann des Museumsvereins „Denkmalhof Kösslerhäusl“. Um die Kasse des Vereins aufzubessern, machte ich das erste Buch – im Eigenverlag, Großarl – Aus vergangener Zeit im Jahr 1972. Im Nachlass eines meiner Lehrer fand ich dann hochinteressante Bilder aus den Alpen, von Menschen und Landschaften, das war die Basis für mein zweites Buch. Später entstanden richtige Verkaufshits im Verlag Anton Pustet. Ein Thema ergab also das nächste? Mooslechner: 2017 wollte ich eigentlich nichts mehr machen, aber Wasser faszinierte mich immer schon. Und weil ich in der Pension mehr Zeit hatte, fotografierte ich auch selbst. Dabei entstanden 11.000 Bilder, von denen viele im Buch zu finden sind. Meine Lektorin verzweifelte schon wegen der Bildmenge ... Zurück zu den anfangs erwähnten 551 Seen. Verändert sich die Zahl der Seen? Mooslechner: Der Klimawandel hat großen Einfluss auf das Wasser. Gewisse Seen werden völlig verloren gehen. In Großarl gibt es auch einen periodischen See, der nur im Sommer verschwindet. Wenn die Prognosen stimmen, wird es 2050 keine Gletscher mehr geben, ein Problem, weil ja die Gletscher unsere Wasserreservoirs sind. Auch viele Moorlandschaften wurden vernichtet. Gehen die Moore zurück, weil sie austrocknen? Mooslechner: Zum Großteil wurden sie entwässert. Früher benutzte man Torf zum Heizen, auch als Düngemittel und als Einstreu für die Tiere. Man glaubte, er hätte sonst keinen Wert. Heute wird immer klarer, dass Moore eine wichtige Funktion für das Klima haben ... hätten. Das alles wird auch Auswirkungen auf Vegetation und Tierwelt haben ... 14 sortimenterbrief 9/19
Mooslechner: Fließgewässer sind wie die Lebensadern einer Landschaft. Und wenn sich das verändert, ändert sich die gesamte Umwelt. Darüber habe ich aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben wie im Kapitel Gletschereis und Bergwasser als Landschaftsformer. Vor sechs Jahren war ich auf der Pasterze am Fuß des Großglockners, ebenso wie vorigen Herbst. Zufällig konnte ich Fotos vom gleichen Standort aus machen. Es war unfassbar, wie weit sich der Gletscher innerhalb dieser kurzen Zeit zurückgezogen hatte. Und was bedeutet das für die Zukunft? Mooslechner: Nichts Gutes. Andererseits gab es im 11. Jahrhundert auch eine Klimaerwärmung, durch die die Waldgrenze um dreihundert Meter nach oben verschoben wurde. Im 16. Jahrhundert kam dann die kleine Eiszeit etwa bis 1850. Hochgelegene Almen sind wieder verkarstet und verschwunden. Wissenschaftler sagen, Klimaverschiebungen habe es immer gegeben, aber nie innerhalb so kurzer Zeit. Das ist nur auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen. Eines der Kapitel behandelt Brunnenwasser und Wasserbrunnen. Wie gut ist das Brunnenwasser heutzutage? novitäteninterview Ein weiteres Kapitel befasst sich mit der alpinen Tierwelt in Eis und Schnee ... Mooslechner: Dazu gehört auch das Thema Wildfütterung, das mittlerweile hochaktuell ist. Die Forstwirtschaft beklagt, dass es viele Schäden durch die Wildfütterung gibt. Ein Teil der Jägerschaft sagt, sie müssten füttern, weil das Wild sonst verende. Ein Kollege in Bad Gastein betreut ein Gebiet mit 300 Stück Hochwild. Hier kritisieren die Bundesforste die starke Konzentration des Hochwilds – bedingt durch die Fütterung. Ich vergleiche das mit einem Dorf, in dem es nur ein Gasthaus gibt. Dann wird sich alles dort abspielen. Wenn es vier oder fünf Gasthäuser gäbe, würde es sich aufteilen ... Was möchten Sie mit Ihrem Buch erreichen? Mooslechner: Trotz engster Verbindung mit der Natur in meinem Leben ist mir erst durch die Recherche bewusst geworden, welchen Schatz wir in der Natur haben. Ich möchte, dass die Menschen nachdenken, was es bedeutet in einer Landschaft wie dieser zu leben. Es ist eine Verpflichtung, das Wasser auch für die Nachwelt zu erhalten. Danke für das Gespräch! Walter Mooslechner: Die Wunder der Natur Gebirgswasser, Schnee und Eis 192 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7025-0955-2, € 25,– Mooslechner: Die Qualität in der Großarler Region ist derzeit noch hoch. Und es gibt auch noch viele Quellen. Aber wenn das so weitergeht mit Herbiziden und Pestiziden, dann wird es problematisch. Könnte man jetzt irgendwo im Wald oder auf den Bergen einfach aus einem Bach trinken? Mooslechner: Je weniger das Wasser vom Menschen beeinflusst wird, desto bedenkenloser ist es, vor allem wenn es direkt aus einer Quelle kommt. Aber in einer Gegend, in der Dünger und Pestizide intensiv verwendet werden, wird es Einflüsse geben. Dort ist höchste Vorsicht geboten. sortimenterbrief 9/19 Walter Mooslechner Gebirgswasser, Schnee und EIs 192 Seiten, durchg. farbig bebildert, Hardcover, ISBN 978-3-7025-0955-2, € 25,– | Verlag Anton Pustet, ET: Sept. www.pustet.at Naturnah Von Gamsbärten, Kasermandln und Baumheiligtümern 176 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7025-0754-1, € 25,– Lesen Sie uns kennen. www.pustet.at © easy Camera/shutterstock.com
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