Unsere Online-Publikationen zum Blättern

Aufrufe
vor 3 Jahren

sortimenterbrief September 2019

  • Text
  • Geschichte
  • Welt
  • Wien
  • Kinder
  • Hardcover
  • September
  • Sortimenterbrief
  • Buch
  • Verlag
  • Isbn
Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe September 2019

kinder

kinder Sonderthema-Krimis & jugend & I Thriller nonbook Ossi Hejlek im Gespräch mit dem Ravensburger Gesamtvertriebsleiter DACH Michael Bartl »Mit Spielen im Sortiment sind die Buchhändler gut beraten. Wir sorgen für das nötige Know-how!« © Thomas Weiss Für welchen Bereich zeichnen Sie seit Kurzem verantwortlich? Bartl: Ich habe mit Sommerbeginn die Gesamtvertriebsleitung in Österreich, Deutschland und der Schweiz für Buch & Spiel bei Ravensburger übernommen. Das hängt auch mit der Neuformierung des Unternehmens zusammen, wo der Ravensburger Spieleverlag und der Ravensburger Buchverlag zum gemeinsamen Ravensburger Verlag vereint wurden. Wir steuern nun den Vertrieb von Buch & Spiel gemeinschaftlich. In Deutschland wurden die Buch- und die Spiele-Vertreter zu einer Mannschaft vereint, die sich jetzt die Gebiete aufteilen. In Österreich bleibt fast alles wie bisher – die RSG ist für den Spielwarenbereich und Jörg Kummer für den Buchbereich zuständig. Einzig Alexander Neher wird in Vorarlberg und Tirol neben dem Bereich Buch auch den Spielebereich betreuen. Wie ist die Größenordnung von Ravensburger zu sehen? Bartl: Der Handelsumsatz liegt im DACH-Raum etwa bei 250 Millionen Euro. Betrachtet man die ganze Unternehmensgruppe Ravensburger, so stieg 2018 der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 % auf 491,5 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss stieg auf 31,5 Millionen Euro. Das Ravensburger Buchgeschäft wuchs 2018 um 7,8 % auf 68,7 Millionen Euro. Dadurch konnte Ravensburger seine Marktanteile leicht ausbauen. Einen Anteil daran hatte das Guinness World Records 2019, das in Lizenz bei Ravensburger erscheint. Und international betrachtet? Bartl: Die Internationalisierung ist dem Unternehmen wichtig. Dabei liegt der Fokus stark auf dem großen Spielwarenmarkt der USA. Dort konnte Ravensburger in den letzten Jahren seine Position gezielt ausbauen. Wie kann man das lieferbare Programm von Buch & Spiel etwa beziffern? Bartl: In beiden Bereichen bringen wir pro Jahr jeweils ca. 400 Neuheiten auf den Markt. In Summe haben wir ein lieferbares Programm von rund 6.000 Artikeln. Wie stabil nehmen Sie den Kinder- und Jugendbuchmarkt wahr? Bartl: Der Gesamtmarkt ist sehr stabil – sogar kontinuierlich leicht wachsend. Vor allem auch in Österreich. Allein Januar bis Juli 2019 konnte Österreich einen Anstieg in Höhe von 7,2 % verzeichnen. Auch in den vergangenen Jahren ging es für uns immer stabil aufwärts. Worauf setzt man im Ravensburger Buchbereich? Bartl: Der Kinder-Sachbuchbereich ist natürlich durch die Reihe Wieso? Weshalb? Warum? eine hervorragende Sparte. Die Serie entwickelt sich stetig weiter – hat fast die Dimension eines eigenen Verlags. tiptoi® hat eine hohe Relevanz, aber auch das Pappbilderbuch. Immer stärker entwickeln sich die Ergebnisse im Kinder- und Jugendbuch. Der Titel Kiss Me Once sprengt gerade alle Erwartungen und Verkaufszahlen. Eine weitere hocherfreuliche Entwicklung hatten wir sowohl 2018 als auch 2019 mit dem Erfolg von Guinness World Records. Stella Tack Kiss Me Once 512 Seiten, Softcover ISBN 978-3-473-58555-7 € 15,50 Ravensburger Verlag 38 sortimenterbrief 9/19

kinder & jugend I nonbook Welchen Stellenwert hat der stationäre Buchhandel im Reigen der Vertriebskanäle für Ravensburger? Bartl: Der stationäre Handel hat bei Büchern, wie auch bei Spielen, eine enorm hohe Relevanz für Ravensburger. Die wichtige gesellschaftliche Rolle als Nahversorger ist durch nichts zu ersetzen. Dabei schätzen wir jeden einzelnen Buchhändler – bis zu den kleinsten Geschäften. Der Buchhändler ist unser Schaufenster, ist unser Partner und Garant für die Sichtbarkeit unseres Programms. Wie hoch ist die Akzeptanz des Buchhandels auch im Bereich von Spielen und Nonbooks? Bartl: Sie wuchs insbesondere in den letzten Jahren. Bereits im vergangenen Jahr, aber auch heuer, ist gerade die Steigerung des Spiele-Segments im Buchhandel deutlich. Wir versuchen, auch angesichts der Veränderungen im Handel viel Informationsarbeit zu leisten und bekommen viel positives Feedback. Gerade im innerstädtischen Bereich – wo die Spielwarenhändler rar wurden – kann der Buchhandel einiges übernehmen. Da wäre richtig Umsatz zu machen, denn der Bedarf ist da. Für mich haben Spiele auch eine gewisse Nähe zum Buch. Wie beratungsintensiv sind Spiele? Bartl: Es braucht schon ein Basiswissen im Spielebereich, denn die Kunden wollen gut beraten werden. Bei Spielen, wie beim Buch. Da muss Kow-how aufgebaut werden. Ist das vorhanden, funktioniert das Segment hervorragend. Abgesehen von Ketten mit großen Spiele- Abteilungen – setzen die Buchhändler, die Spiele führen, doch gerne auf Spiele, deren inhaltliche Vorlagen Bücher sind? Bartl: Ja, das stimmt – das liegt ja auch nahe und ist gut so. Andererseits reicht das nicht, denn die Kunden kommen ja nicht wegen buchrelevanten Themen alleine. Sie wollen Spiele – und sie wollen eine gewisse Auswahl. Es braucht schon ein gewisses Sortiment, um Kompetenz auszustrahlen. Wie kann sich ein Buchhändler fachliches Spiele-Know-how aufbauen? Bartl: Einerseits kann der Vertreter gute Tipps geben. Andererseits bieten wir speziell für den Fachhandel Schulungen an, wo wir dessen Personal mit dem nötigen Hintergrundwissen ausstatten, auf Spieletrends am Markt schulen und auch bezüglich unserer Produkte informieren. Haben Sie für unternehmungslustige Buchhändler so etwas, wie Probierpakete, gute Konditionen, risikolose Testangebote ...? Bartl: Natürlich. Wir haben unterschiedliche Pakete und Angebote dafür. Und es gibt auch Präsentationshilfen für die Inszenierung im Geschäft. Je nach Käuferzielgruppe der Buchhandlung kann man da mit den Vertretern die richtigen Maßnahmen einleiten. Spiele sind grundsätzlich nicht ganz den Buchmarkt-Usancen gleichzusetzen, aber wir versuchen, es für die Buchhändler so überschaubar, einfach und attraktiv wie nur möglich zu gestalten. Wo liegen kurz zusammengefasst die Chancen und Möglichkeiten für den Buchhandel, sein Sortiment um Spiele zu erweitern? Bartl: Einerseits ist es eine schöne Erweiterung des Sortiments. Ein gutes Beispiel dafür ist das große Segment der Lernspiele – nicht nur zum Schulanfang. Mit Spielen kann man für Zusatzverkäufe und Zusatzumsätze sorgen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Bereich ist die Zielgruppe der Erwachsenen, die für sich selbst Spiele kauft – Familienspiele beispielsweise. Ravensburger handhabt ja seit Langem die kreuzweise Produktpräsentation – Spiele im Buchhandel, Bücher im Spielwarenhandel. Jetzt wird sie intensiviert. Bei einigen kleinen und mittleren Buchhändlern funktioniert die Sortimentserweiterung schon sehr gut, bei den Filialisten sowieso. Hier kamen sogar unlängst erfreuliche Botschaften, den Spielebereich auf den Flächen deutlich erweitern zu wollen. Mit Spielen im Sortiment sind die Buchhändler gut beraten! Danke für das Gespräch! sortimenterbrief 9/19 39


sortimenterbrief

Copyright 2023 | All Rights Reserved | Verlagsbüro Karl Schwarzer Ges.m.b.H.
Empfehlen Sie uns weiter!