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sortimenterbrief September 2019

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe September 2019

ancheninterview

ancheninterview Sonderthema-Krimis & Thriller © buchmedia Ossi Hejlek im Gespräch mit Bernhard Borovansky Geschäftsführer der Buch & Media Marketingverbund GmbH »Die buchmedia ist dazu da, die Buchhändler in ihrem daily business zu stärken« Im zweiten Teil der „Verbundgruppen im Buchhandel“-Serie erzählt Bernhard Borovansky über die Anfänge der buchmedia, skizziert die Leistungs-Gegenwart und wirft einen Blick in Richtung Zukunft. Wie und wann begann es mit buchmedia und vor allem warum? Borovansky: Begonnen hat alles im Jahr 1997. Es war eine Zeit, als die Ladenpreisbindung von LIBRO angegriffen wurde, der erste Filialist stand in Form von Hugendubel vor der Türe, überlegte nach Österreich zu expandieren. Das bereitete hierzulande einigen großes Unbehagen. Tyrolia, Dombuchhandlungen, ÖBV, Styria und Leykam waren – wenn man so will – die Gründungsväter. Man befürchtete, dass ein Großfilialist kommt ... es wurde dann nicht Hugendubel, sondern Thalia. Im Wesentlichen war es aber die Überlegung, dass die Ladenpreisbindung fallen könnte, die zum Zusammenschluss führte. Der Gedanke war, dass beim Fall der Ladenpreisbindung gemeinsamer Einkauf notwendig wird. Der Fall trat nicht ein. Bislang ist gemeinsamer Bucheinkauf nicht notwendig geworden, da wir in Österreich mit den heimischen Auslieferungen hervorragend aufgestellt sind. Wie veränderten sich über die Jahre die Besitzverhältnisse? Borovansky: Tyrolia und die Dombuchhandlungen – heute Facultas – gibt es nach wie vor als Gesellschafter. Neu dazu kamen Heyn und Athesia aus Südtirol. Styria und Leykam schieden durch die Fusionierung mit Morawa aus, und ÖBV wechselte vom Gesellschafter zum Partner. Wie ist die Größe von buchmedia zu beziffern? Borovansky: Es sind rund 35 Partner- Unternehmer, die in Summe etwa 90 Buchhandlungen führen. Die Zahl ist konstant – verändert sich geringfügig, wenn Geschäfte der Filialisten neu eröffnen bzw. schließen. Der jüngste Partnerzugang war die Wagner’sche 80 sortimenterbrief 9/19

© buchmedia Universitätsbuchhandlung in Innsbruck. Diese 90 Buchhandlungen entsprechen etwa 20 % des Marktes – in Zahlen entspricht das einem Außenumsatz von in etwa 100 Millionen Euro. Die vielen Großflächen unter den buchmedia Partnern begünstigen diese Umsatzgröße. Sie sind von Anfang an dabei? Borovansky: Ich war von Anfang an als damaliger Geschäftsführer der ÖBV Handels GmbH als Gesellschafter mit an Bord. Die Geschäftsführung der buchmedia übernahm ich im Jahr 2000. Wie ist die buchmedia außerhalb Österreichs vertreten? Borovansky: Wir erhielten immer wieder Anfragen aus Deutschland, pflegen auch engen Kontakt mit allen Marketing- Verbünden. Es war zwar nie ein Ziel von uns, über die deutsche Grenze zu gehen, aber wir führten viele Gespräche. Zumeist scheiterten sie an vielen kleinen Details. Unser Konzept ist ein sehr verbindliches. Wir suchen und pflegen Gemeinsamkeiten und Synergien – gemeinsame Warenwirtschaft, Internetplattform ... Die Bereitschaft zu dieser Verbindlichkeit konnte nie realisiert werden. Das liegt vor allem daran, dass zur Gründungszeit der buchmedia viele der Partner kein eigenes Warenwirtschaftssystem hatten. Heute haben so gut wie alle Buchhandlungen eines – das macht es schwierig für neue Zusammenschlüsse bzw. Anbindungen. Realisiert wurde die buchmedia aber in der Schweiz, wo wir unser Konzept teilweise umgesetzt haben – und zwar den Marketingteil. Wir sprechen in der Schweiz von rund 25 Buchhandlungen, für die wir eigene Werbemittel produzieren. Die Hälfte der redaktionellen Inhalte deckt sich mit den österreichischen Ausgaben, der Rest ist speziell auf die Schweiz ausgerichtet. Die Schweizer Redaktion betreut Martin Walker. Sind die Schweizer auch bei den Partnertreffen dabei? Borovansky: Nein. Wir haben in Österreich und Südtirol pro Jahr zwei Partnertreffen und zwei Verkaufskonferenzen. In der Schweiz gibt es zwei eigene Verkaufskonferenzen – da es um teilweise ganz andere Produkte geht. Die Zahl der buchmedia Partner in der Schweiz wächst. Kommen wir zu den Arbeitsschwerpunkten der buchmedia. Welches Service genießen Ihre Partnerbuchhandlungen? Borovansky: Das eine sind die Werbemittel. Deren Inhalte werden bei den Verkaufskonferenzen bestimmt. Jede Buchhandlung hat dabei auch ein Vetorecht. Das bedeutet, dass wenn eine Buchhandlung einen von einem Verlag zur Insertion vorgeschlagenen Titel ablehnt, dieser auch nicht promotet wird. Die Einigung bei diesem Prozess führt letztendlich zu guten Endergebnissen. Diese Titel werden dann im Zuge brancheninterview der darauffolgenden Reise bei den Vertretern entsprechend eingekauft. Die Verlage erhalten die Zusage über einen garantierten Einkauf. Dieser ist nach oben offen, denn die Vertreter können bei den Buchhandelsterminen diese Zahlen diskutieren und entsprechend der regionalen Bedürfnisse erhöhen. Die Einkaufsmengen liegen bei 250 bis 1.400 Exemplare pro Titel. Es ist natürlich immer titelabhängig. Es war von Anfang an unser Ziel, das Buchhändler- Vertreter-Gespräch als wichtigen Part zu pflegen. Was die Werbemittel betrifft, so haben wir drei Kundenmagazine im Jahr – März, Juni, September – sowie mehrere Streuprospekte zu den Themen Taschenbuch, Kinderbuch, Religion und Weihnachten. Die Werbemittel sind die erste große Säule. Die zweite definiert sich in der gemeinsamen Internetplattform. Damit begannen wir schon in den Jahren 1998–99. Wir entschieden uns, eine eigene Plattform zu schaffen – um autark zu sein. Wir realisierten als einer der ersten die Kataloganbindungen von vlb, KNV und Libri. In weiterer Folge wurde von uns ein eigenes Ökosystem für den E-Reading-Bereich geschaffen, wo wir mit Pocketbook zusammenarbeiten. sortimenterbrief 9/19 81


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