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sortimenterbrief September 2021

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Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe september 2021.

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news&informationen © Alexandra Eizinger, Zsolnay Verlag © Andreas Hornoff Geschäftsfüherin Gabriele Swiderski, Carla Swiderski und Programmleiter Ulrich Maske 30 Jahre Jumbo Verlag! Als Gabriele Swiderski und Ulrich Maske vor 30 Jahren den JUMBO Verlag gründeten, sind sie mit sieben Titeln gestartet und hätten sich nicht träumen lassen, einmal 1.400 Titel im Programm zu führen. Carla Swiderski, die Tochter von Geschäftsführerin Gabriele Swiderski und Programmleiter Ulrich Maske, ist nun auch in den Verlag eingestiegen und bereichert das Lektorat. Das Maskottchen, der rote Elefant, stammt von Jutta Bauer. Bei JUMBO erscheinen künstlerische Lesungen, Hörspiele, Hörbilder und Lieder für Kinder. Außerdem Pappund Bilderbücher, erzählende Sachbilderbücher sowie Kinderbücher. Das Label GOYALiT bietet spannungsreiche, unterhaltsame, zeitgenössische, historische und literarisch wertvolle Themen als Hörbuch. Bei GOYAspecial erscheinen Sachhörbücher. Im Herbst geht das erste literarische Buchprogramm für Erwachsene unter dem bereits etablierten Label GOYA mit vier handverlesenen Titeln an den Start. Heinrich-Merck-Preis an Franz Schuh Franz Schuh wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet. Der renommierte Preis wird seit 1964 verliehen und ist mit 20.000 € dotiert. Die Überreichung findet am 6. November zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis in Darmstadt statt. Zuletzt ist von ihm Lachen und Sterben im Zsolnay Verlag erschienen. Eine STADT. ein BUCH Im Rahmen der Aktion „Eine STADT, ein BUCH“ wird Edmund de Waals Bestseller Der Hase mit den Bernsteinaugen im November in Wien verteilt. 100.000 Exemplare der außergewöhnlichen Familiengeschichte, die 2011 von Publikum und Presse gefeiert wurde, werden ab 11. November in Wiener Buchhandlungen und auf der BuchWIEN zur freien Entnahme aufliegen. Schreiben lernen mit etablierten und bekannten Autoren Die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz startet am 21. Oktober mit dem Hochschullehrgang Literarisches und kreatives Schreiben. Die Kosten für zwei Semester berufsbegleitend betragen 3.200 €. Als Referenten konnten Theresa Prammer, Margit Schreiner, Sabine Scholl, Robert Schindel, Doron Rabinovici, Thomas Baum und Andreas Gruber gewonnen werden. Der Hochschullehrgang im Ausmaß von 24 EC richtet sich an Menschen, die Interesse an Literatur haben und ihre eigene schriftstellerische Tätigkeit weiterentwickeln wollen. Alle Infos unter www.phdl.at. Die Lesemotive kommen ins VLB In drei Phasen bindet der Technologieund Informationsanbieter MVB die „Lesemotive“ in seine Metadatenbank ein. Zukünftig ordnet MVB allen VLB-Titeln automatisch ein Haupt-Lesemotiv und gegebenenfalls ein Neben-Lesemotiv zu – ausgenommen sind Kinderbücher bis zum Lesealter von einschließlich elf Jahren sowie Geschenkbücher. In Ergänzung zu Warengruppen und Thema-Klassifikation eröffnet diese dritte Dimension der Kundenansprache Verlagen und Buchhandlungen neue Möglichkeiten bei der Vermarktung von Büchern. Denn mit den Lesemotiven lassen sich erstmals die unbewussten Kundenbedürfnisse bewusst adressieren, die Menschen zum Buchkauf bewegen. Das schafft zusätzliche Orientierung im Buchmarkt und neue Kaufimpulse. Alles Wissenswerte inklusive FAQ unter www.vlb.de/lesemotive. Mondseer Lyrikpreis 2021 geht an Mara-Daria Cojocaru Mara-Daria Cojocaru gewinnt den mit 7.500 € dotierten Lyrikpreis des Mondseelandes 2021. Aus 376 Einsendungen wählte die Jury die Arbeit der gebürtigen Hamburgerin und aktuell in London lebenden Autorin aus. Der Lyrikpreis des Mondseelandes wird von der Kulturdirektion des Landes Oberösterreich, der Marktgemeinde Mondsee, den Gemeinden des Mondseelandes sowie privaten Spendern finanziert. Der nächste Lyrikpreis wird 2023 vergeben. #readntalk 3 Die digitale Veranstaltungsreihe der Penguin Random House Verlagsgruppe, die speziell für den Buchhandel entwickelt wurde, startet in eine neue Runde. Vom 1. September bis zum 8. Dezember finden jeden zweiten Mittwoch von 19 bis 20 Uhr moderierte Online-Events mit Autoren statt. Live aus dem Penguin Random House Studio oder von zu Hause senden diesmal Nina Schick, Khuê Pham, Uwe Laub, Florian Gottschick, Nikeata Thompson, Pinar Atalay, Mattias Edvardsson und Bas Kast. Wie gewohnt können Buchhandlungen die Veranstaltungen wieder gegen eine Aufwandspauschale einzeln oder als Gesamtreihe buchen und als eigenes Angebot auf ihren Websites und/oder ihrem jeweiligen Facebook-Kanal einbinden. Statt der üblichen Signierstunde können signierte Bücher für Kunden bestellt werden. Alle Einnahmen kommen den beteiligten Autoren zugute. Martin Perscheid gestorben Der Cartoonist Martin Perscheid ist im Alter von 55 Jahren verstorben. Nach langer Krankheit hat er in der Nacht zum 31. Juli den Kampf gegen den Krebs verloren. © privat © Sabrina Didschuneit 12 sortimenterbrief 9/21

historischer krimi Der neue Krimi von Carlo Lucarelli: Commissario De Luca muss Mordfälle für rivalisierende Auftraggeber lösen © Giliola Chiste Carlo Lucarelli, 1960 in Parma geboren, lebt bei Bologna. Er ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Journalist, Regisseur und Fernsehmoderator. International bekannt wurde er durch seine Kriminalromane, die in viele Sprachen übersetzt, mehrfach preisgekrönt und verfilmt wurden. Mitbegründer des „Gruppo 13“ und Lehrer an der „Scuola Holden“ für kreatives Schreiben. Auf Deutsch liegen zahlreiche Bände vor, zuletzt erschienen bei Folio Bestie (2014), Italienische Intrige (2018) und Hundechristus (2020). Bologna 1944: Die besetzte Stadt im Klammergriff der Eiseskälte und ausgeblutet von den Bombenangriffen. Wehrmacht und SS werden flankiert von Mussolinis „Schwarzen Brigaden“, die äußerst grausam auf Partisanenaktionen reagieren. De Luca ist jetzt Teil der politischen Polizei und steht damit an der Seite der Folterer. Als in der Sperrzone im Zentrum drei Leichen gefunden werden, soll er für drei Auftraggeber ermitteln: für die Faschisten, die Nazis und die Kollegen des geheimen „antifaschistischen Polizeipräsidiums“ – ein führender Kopf des Widerstands wird nämlich zu Unrecht beschuldigt. De Luca wittert die Chance, seine Sünden zu sühnen. www.folioverlag.com „Der schwärzeste Winter geht weit über den Krimi hinaus: Es gibt das Drama, die Sozialreportage, die Spannung und den historischen Roman.“ Corriere della Sera „Ein historischer Krimi, der ein ewiges Laster der Italiener erzählt: sich auf die andere Seite zu wenden.“ La Stampa Von Carlo Lucarelli bei Folio bereits erschienen: Bestie, Thriller, 978-3-85256-647-4, € 19,90 Hundechristus, Ein Commissario-De-Luca-Krimi, 978-3-85256-803-4, € 18,– Italienische Intrige, Ein Commissario-De-Luca-Krimi, 978-3-85256-753-2, € 18,– Franchina deutete ein Lächeln an, doch der Deutsche erwiderte es nicht. Er reckte den Hals, um nach hinten unter den leeren Sitz zu spähen, das halbmondförmige Abzeichen der Feldgendarmerie baumelte auf dem groben Stoff seines Mantels, wie ein Anhänger an einer Kette. Dann riss er die Tür noch weiter auf, während er sich aufrichtete, nicht, weil er, ein großer, kräftiger Bursche, nicht hineinpasste, sondern um ihnen zu verstehen zu geben, dass sie sie offen lassen sollten, und ging weg. Vicebrigadiere Aurelio Franchina blickte ihm nach, während er zu einem nicht minder kräftigen Kameraden ging, der auf dem Fahrgestell eines Beiwagens hockte, mit den Handgelenken auf den Enden der Maschinenpistole, eine Zigarette zwischen den behandschuhten Fingern. – Verdammt, diese Deutschen, Comandante!, sagte Franchina, – was für Mordskerle! – Und er gab einen kurzen bewundernden Seufzer von sich, der einen kleinen Hauch vor seinem Mund er- zeugte. De Luca schaute in die andere Richtung. Zwei Milizsoldaten der Schwarzen Brigaden hockten auf einem Haufen Schutt neben einem der zwei kleinen Bogen der Porta Saragozza, direkt unter dem Schild, das den Eingang zur Sperrzone in Bologna bezeichnete, und einem kleineren, das bei der letzten Bombardierung von einem Splitter halb zerfetzt worden war und auf dem verboten stand. Auch sie rauchten in aller Ruhe, mit den Maschinenpistolen quer über den Knien. De Luca betätigte die Kurbel, um das Fenster zu öffnen, und klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Tür, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Mit einem Kopfnicken zeigte er auf eine Frau, die mit den Papieren in der Hand und einer Tasche unter dem Arm vor ihnen stand und mit den Füßen auf einen schmutzigen Schneehaufen stampfte. Es war noch früh am Morgen, die Ausgangssperre war gerade vorbei und außer ihr war niemand da. 10 Die Milizsoldaten sahen ihn an, und der mit dem Spitzbart im Stil Italo Balbos gebot dem anderen Einhalt, der, mit einem bösen Blick auf De Luca, gerade aufspringen wollte, machte die Zigarette aus, indem er sie vorsichtig an einem Ziegel ausdrückte, steckte sie in die Jackentasche, stand auf und kontrollierte die Papiere der Frau. Er warf bloß einen zerstreuten Blick darauf, er forderte sie nicht einmal auf, die Einkaufstasche zu öffnen, auf der sich seitlich ein weißer Mehlstreifen befand, geschmuggeltes Mehl, das sie sicher auf dem Schwarzmarkt bei einer Mühle außerhalb der Stadt gekauft hatte. Das konnte De Luca sogar von hier, mitten auf der Straße, sehen. Auch der Deutsche, der am Beiwagen lehnte, hatte den Kopf gehoben, als er das Klopfen an der Tür hörte. Offenbar hatte De Lucas Geste ihn überzeugt, denn er gab seinem Kollegen die Papiere zurück, obwohl der noch immer Franchinas Ausweis kontrollierte. Der murmelte noch einmal, verdammt, die Deutschen, was für Mordskerle. – Pass auf, Franchí, sagte De Luca, – ich habe in Rom gelebt und kenne den Ausdruck, doch wenn sie hier in Bologna hören, dass du die Deutschen als Mordskerle bezeichnest, verstehen sie dich vielleicht falsch. Franchina wurde bleich. – Um Gottes willen, Comandante, ich wollte doch nur … Sie wissen doch, was ich sagen wollte, oder? Es war als Kompliment gemeint, ich schwöre! Er stotterte, und als der Soldat aufs Neue seinen Kopf ins Wageninnere steckte, schluckte er hart. Er nahm die Papiere und reichte sie eilig De Luca, damit er die Rechte frei hatte, um sie zum Gruß auszustrecken, doch der reagierte nicht. – Sie haben mich doch hoffentlich nicht gehört?, flüsterte er und legte in aller Eile einen Gang ein, sodass das Getriebe knirschte. De Luca hielt sich am Griff fest, während das Auto über die Straßenbahnschienen rumpelte. 11 Carlo Lucarelli Der schwärzeste Winter Ein Commissario-De-Luca-Krimi 320 Seiten, Paperback, 13,5 cm x 21 cm 978-3-85256-836-2, € 20,–| Folio Originaltitel: L'inverno più nero ET: 21. September sortimenterbrief 9/21 13


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