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toptippsösterreich sommer 2023

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Wie großartig die österreichische Literatur und wie mannigfaltig die österreichische Buchlandschaft ist, konnte im heurigen Frühjahr im Rahmen des Gastlandauftritts auf der Leipziger Buchmesse eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. Das brachte uns auf die Idee, nach längerer Zeit wieder eine Sonderausgabe des österreichischen Branchenmagazins sortimenterbrief zusammenzustellen. Wir präsentieren darin besondere Titel, die eine Verbindung zu Österreich haben. Sei es, dass die Bücher von österreichischen Verlagen sind, sei es, dass sie von Verlagen aus Deutschland, der Schweiz oder Südtirol stammen, aber von österreichischen Autor:innen verfasst sind oder das Thema einen Österreich-Bezug aufweist. Die Auswahl der Titel stellt eine Mischung aus Verlagsnennungen, Inseraten sowie Empfehlungen der Redaktion dar – teilweise sind es gut performende, bereits lieferbare Titel aus dem heurigen Frühjahr, teilweise sind es Herbst-Novitäten, die in den nächsten Wochen erscheinen. Neben den Buchtipps finden Sie aber auch mehrere Interviews im Magazin, die einerseits explizit für die Sonderausgebe geführt wur-den, andererseits auch den jüngsten Ausgaben der Stammausgabe des sortimenterbriefs entnommen sind.

© Ernest HauerDann

© Ernest HauerDann helfe auch ich nach wie vor gernemit – genieße es, den Krimi am PC gegenden am Kochherd zu tauschen.Wie geht es in Ihrem neuen Werk zu –kulinarisch und kriminalistisch?AdvertorialOssi Hejlek im Gespräch mitEva Rossmann»Der Krimi istmeine besondereLiebeserklärung an die irre,verführerische, wunderbare Weltdes Küchenuniversums.«In Ihrem neuen Mira-Valensky-Krimi,Fine Dying, haben Sie Ihr Umfeld mehrdenn je in die Handlung eingewoben ...?Rossmann: Vor gut 20 Jahren habe ichmeinen ersten Gastronomie-Krimi, Ausgekocht,geschrieben. Ich dachte mir, dieZeit ist reif für einen zweiten (lacht).Neben Ihrem Schriftstellerinnen-Daseinkochten und kochen Sie regelmäßigin der Alten Schule. Das Restaurantdiente ein wenig als Krimi-Vorlage?Rossmann: Restaurantbesitzer ManfredBuchinger macht mit seinen mittlerweile71 Jahren zurzeit eine schöpferischePause. Sein bester Mitarbeiterhat ins Intercontinental gewechselt undneue Leute sind ganz schwer zu finden.Momentan sperrt er sozusagen „pop-up“auf, wenn es Anfragen von Gästen gibt.Rossmann: Vieles in der Arbeitswelt –auch in der Gastronomie – befindet sichim Umbruch. Einerseits fehlen Arbeitskräfte,andererseits fragt man sich in einerZeit der multiplen Krise, wie man alsUnternehmer, Gastronom überlebt. Pa-rallel dazu habe ich mir die Frage gestellt,inwieweit Künstliche Intelligenzin Zukunft unser Leben undsomit auch die Arbeitswelt verändert,eventuell gar bestimmt.Diese Gedanken und Szenarienübertrug ich auf das LandgasthausApfelbaum. Unschwer sinddie Parallelen zur Alten Schule erkennbar.Zugleich existieren zweiFine-Dining-Restaurants in Wien,betrieben von einem Gastronomen,der zwischen Hype und Pleite balanciert.Die Besonderheit in einemseiner beiden Restaurants ist, dassdort ausschließlich Roboter arbeitensollen – auch in der Küche ... ein Ort, woscheinbar KI und hohe Gastronomieverschmelzen.Wie beginnt die Geschichte?20Rossmann: Im Apfelbaum wird der syrischeHilfskoch erstochen. Schnell fragtman sich, ob es sich um eine Fehde unterFlüchtlingen handelt. Es braucht nichtlange, bis es meine beiden Protagonistinnen,die Wiener Journalistin MiraValensky und ihre Freundin Vesna Krajner,ermittelnd durch die Gastroszenetreibt. Von Gourmettempeln über Gastro-Klischees,von Gastrokritiker:innenbis zu Food- und Gastroblogger:innen –von heute Gehyptem bis zu morgenschon zu Tode Geschriebenem. Bei allder gesellschaftlichen Kritik, die manin meinen Krimis immer findet, ist mireines aber ganz besonders wichtig: DerKrimi ist meine besondere Liebeserklärungan die irre, verführerische, wundertoptippsösterreichsommer 2023

schreiben und kochen basiert auf handwerkbare Welt des Küchenuniversums. Bei allden Problemen, den Umbrüchen, bei alldem Druck, dem Stress und Machogehabe... letztendlich ist die Gastronomiefaszinierend, es ist großartig zu erleben,dass Speisen Menschen nicht nur satt,sondern auch glücklich machen können.Kein Job ist für alle gleichermaßen toll –man muss die Gastronomie schon lieben,um in und mit ihr zu leben.Wie schafft man es eigentlich, an einemTisch acht Personen unterschiedlicheGerichte zeitgleich zu servieren?Rossmann: Man muss Logistik mögen.Oder, so wie ich, 20 Jahre wiederkehrendan der Seite von Manfred Buchinger kochen.Dann lernt man es auch (lacht).Was verbindet für Sie Schreiben undKochen?Rossmann: Dass beides letztendlich aufHandwerk basiert. Zuerst muss ich dieBasics erlernen. Danach erst kann ichmich in der Interpretation oder der Abstraktionversuchen. Zuerst kommt dasHandwerk – dann, hoffentlich, was darüberhinausgeht: Kreativität. In vielenBereichen versuchen leider immer mehrMenschen, das Erlernen der Basics zuüberspringen.In den letzten Jahren und Jahrzehntenhat sich die Gastroszene sehr verjüngtund verändert, großartige Konzeptewurden realisiert. Was mögen Sie so garnicht ... heute?Rossmann: Dass mehr geschaut als gegessenwird! Für viele ist die Insta-Tauglichkeitwichtiger als der Geschmack. ImMittelpunkt sollte die Qualität stehen.Ich glaube auch nicht, dass der Erfolg aufDauer von Social Media abhängt. MittelsSocial Media kann ich die Werbetrommelrühren, jedoch keinen fehlenden Inhaltersetzen. Außerdem darf man ruhigseiner eigenen Linie treu bleiben – Authentizitäthat noch nie geschadet, nichtin der Küche und nicht beim Schreiben.Wie treu bleibt sich der Topgastronomin Ihrer Story?Rossmann: Er ist eine sehr vielschichtigeFigur, oft auch außengesteuert –von Investor:innen abhängig. Es gibt janicht so wenige Köch:innen, bei denenvor Stress und Egotrip die Umgebunggar nicht mehr richtig wahrgenommenwird, Menschen werden für die eigenenZwecke ausgenutzt, ohne darüber zu reflektieren.Es spielt auch hinein, wie mitMigrant:innen in den Gastroküchen umgegangenwird, wo Ausbeutung an derTagesordnung steht. Wie immer will ichin meinem Krimi nicht nur Spannung,sondern auch Realität, einen Blick aufein Stückchen Welt liefern.Inwieweit wird Künstliche Intelligenzunser Leben verändern?Rossmann: Ich glaube sehr, auch dieBuchbranche wird nicht davon verschontbleiben. Wir Kreativen habenumso mehr die Verpflichtung zur Kreativität– zu überraschen, das abzuliefern,was keiner erwartet, was kein KI-Systemausrechnen und nachmachen kann. ImKrimi nenne ich das den „Jazz-Moment“.Herzlichen Dank für das Gespräch!Eva RossmannFine Dying. Ein Mira-Valensky-KrimiFolio Verlag, 303 S., Hardcover978-3-85256-887-4, ET: 29. August 2023€ 26,– (D/A)Herbsthighlights aus dem Folio VerlagEin großes Familienepos, dasErinnerungen weckt und uns lachenlässt – humorvoll, melancholisch undberührend.Carofiglio, der Meister feinsterpsychologischer Nuancen, entwickelteine Geschichte von Schuld undeinem tiefen, menschlichen Groll.Jonathan CoeBournvilleFolio Verlag, 409 S.HC mit Schutzumschlag978-3-85256-885-0€ 28,– (D/A)ET: 22. August 2023Die Krönung Elizabeths II., Wembley 1966,der „Schokoladenkrieg“ zwischen Englandund der EU, James Bond und PrinzessinDiana, Brexit und Pandemie – das sindeinige der Fixpunkte im langen Lebender Mary Lamb und ihrer weitverzweigtenFamilie. Mary ist Herz und Zentrum diesesRomans, als Tochter, Mutter und Großmutter.Das Beispiel von Marys Familiezeigt die Zerrissenheit Englands undgleichzeitig dessen Fähigkeit, in Krisensituationenzusammenzustehen. Nationalismus,latenter Rassismus, Tories oderLabour – die politischen Konflikte ziehensich auch quer durch die Familie Lamb.Vielstimmig hören wir von Träumen, Enttäuschungen,vom Glück und der Liebe ...Gianrico CarofiglioGrollFolio Verlag, 239 S.HC mit Schutzumschlag978-3-85256-886-7€ 25,– (D/A)ET: 12. September 2023Ein einflussreicher Mailänder Chirurgund Universitätsprofessor stirbtunerwartet an einem Herzinfarkt, derArzt bescheinigt den natürlichen Tod,die Leiche wird eingeäschert. Doch dieTochter geht von einem Verbrechenaus und wendet sich an PenelopeSpada. Die ehemalige erfolgreicheStaatsanwältin und Stabhochspringerinhat unter rätselhaften Umständen ihreKarriere abrupt beendet. Von nagendenSchuldgefühlen geplagt, betäubt sieseitdem den Schmerz mit Alkohol undZigaretten, treibt exzessiv Sport undschlägt sich mit privaten Ermittlungendurch. Widerwillig übernimmt sie denschier aussichtslosen Fall ...folioverlag.com


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